# taz.de -- Ingo Zamperoni über die USA: „Gartenzaun gehört zu Deutschland�… | |
> Der neue „Tagesthemen“-Moderator sagt, was Deutschland von den USA lernen | |
> könnte – und was lieber nicht. Ein Gespräch über Schuhe und Trump. | |
Bild: „Was in den USA die Schusswaffe ist, ist in Deutschland das Tempolimit�… | |
taz.am wochenende: Herr Zamperoni, wie geht ’s? | |
Ingo Zamperoni: Ja, was soll ich sagen? Ich befinde mich in einer für mich | |
sehr ungewohnten Rolle. Eigentlich bin ich ja der, der die Fragen stellt. | |
Es ist ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber wir Journalisten besuchen ja | |
ständig Leute in ihren privaten vier Wänden und verlangen, dass sie sich | |
uns öffnen und etwas preisgeben. Insofern ist es jedenfalls interessant, | |
auch diese Seite kennenzulernen. Und es ist schön, bei solchem Wetter in | |
Deutschland zu sein. | |
Sie haben ein Buch über die USA geschrieben. Darin unterscheiden Sie unter | |
anderem zwischen der deutschen und der amerikanischen Art, auf die Frage | |
„Wie geht ’s?“ zu antworten. Jetzt haben Sie deutsch geantwortet, oder? | |
Ja, eindeutig. Ich hätte auch einfach sagen können: „Hey, super!“ | |
Wann denken Sie in den USA: Okay, ich bin hier eindeutig nicht in | |
Deutschland? | |
Wenn ich mein Wohnviertel anschaue zum Beispiel. Es gibt wenige | |
Gartenzäune. Oder im Sport. In den USA gibt es kaum einmal ein | |
Unentschieden, in der Regel spielen die Teams so lange, bis es einen Sieger | |
gibt. Kein Wunder, dass Fußball in den USA nicht so wichtig ist. Die fragen | |
sich, eins zu eins, was ist denn das für ein Ergebnis? | |
In Deutschland ist ein Unentschieden im Sport völlig normal. Was sagt das | |
über uns? | |
Ich glaube, wir sind zumindest im Vergleich zu den USA ein weniger | |
polarisiertes Land, mehr um Ausgleich bemüht. Zurzeit gestaltet sich das | |
vielleicht ein wenig anders, rechter Rand, linker Rand. Aber es gibt da | |
schon einen Unterschied: In der amerikanischen Politik gibt es auch kein | |
Koalieren, die Amerikaner sind Klarheit gewohnt. | |
In Deutschland wird derzeit diskutiert, was eigentlich deutsch ist. Dann | |
kommen immer Goethe und Bach. Was ist deutsch, Herr Zamperoni? | |
Ich glaube, was damit gemeint ist, wird am ehesten deutlich in den | |
Aussagen, was wir nicht sind. | |
Wie man sie in der Burka-Debatte hörte zum Beispiel. | |
Ich würde darüber hinaus sagen, dass Deutsche manchmal etwas | |
besserwisserisch rüberkommen. Das gilt nicht für alle und jeden, aber | |
kulturell gibt es die Tendenz, genau zu wissen, wie etwas zu sein hat. Und | |
sei es, dass man an einer roten Fußgängerampel zu stehen hat, selbst wenn | |
weit und breit kein Auto kommt. Ich glaube, dass das eine gewisse | |
Flexibilität verhindert, zu sagen, was könnten wir denn sein? Amerikaner | |
sind da ein bisschen offener für Neues, das ist lange gelernt. | |
Sind Sie deutsch? | |
So deutsch wie jeder, der in diesem Land geboren und aufgewachsen ist. Ich | |
bin ziemlich gründlich. Wir Deutschen bauen ein Haus und ziehen dann bis | |
zur Rente nicht mehr um. Denn wir haben ja gebaut! Amerikaner lassen | |
schneller los. Die bauen ein Haus, und wenn sich die Umstände ändern oder | |
der Job wechselt, verkaufen sie es halt wieder. | |
Sie wechseln ja nun auch zum wiederholten Mal den Job. | |
Ja, das stimmt, eine gewisse Elastizität habe ich schon auch. Aber ich | |
versuche auch, Dinge gründlich zu machen. Um mir sagen zu können: Ich habe | |
alles getan. Ich will keine halben Sachen liegen lassen. | |
Hilft Ihnen das bei den „Tagesthemen“? | |
Schon. Man will ja als Nachrichtensendung immer zu den Ersten gehören, aber | |
mir ist wichtiger, dass wir richtigliegen, als dass wir die Ersten sind und | |
falsch. Es gibt deshalb das Vieraugenprinzip, jede Nachricht geht durch | |
mehrere Hände, bevor sie gemeldet wird. Jede Information wird doppelt | |
geprüft. | |
Sie werden jetzt einer der ersten Moderatoren der „Tagesthemen“, zusammen | |
mit Caren Miosga. Können Sie da sagen, was Sie wollen? | |
Wir schreiben die Moderationen selbst, aber es gibt einen CvD, der sie | |
liest. Man selbst hält einen Text ja manchmal für glasklar, aber dann sagt | |
der Redakteur: Also diese Schleife habe ich jetzt überhaupt nicht | |
verstanden. Und insgesamt ist die Sendung natürlich Teamwork. Wir überlegen | |
in der Konferenz gemeinsam, wie man für einen Beitrag, der gesendet werden | |
soll, die Rampe baut. Zwei Sachen sind wichtig. Das eine ist, das Interesse | |
des Zuschauers zu wecken, der sich zweieinhalb Minuten seines Lebens mit | |
Thema xy auseinandersetzen soll. Und man muss ihm die Werkzeuge an die Hand | |
geben, dass er mit diesen Informationen etwas anfangen kann. | |
Wie deutsch ist das deutsche Fernsehen? | |
Es gibt jedenfalls große Unterschiede zu italienischen oder | |
US-amerikanischen Medien. In Italien gibt es fast lyrische, blumige | |
Formulierungen, etwa in La Stampa oder Corriere della Sera. Unser | |
Journalismus ist dagegen sehr angelsächsisch geprägt. Wir bringen erst die | |
News, dann den Rest. Der Unterschied zu den USA ist: Dort ist das Tempo | |
sehr viel höher. Kaum ein O-Ton ist länger als drei, vier Sekunden. Es gibt | |
unheimlich viele audiovisuelle Reize, das wirkt manchmal wie ein sehr | |
lautes Feuerwerk. Das entspricht so noch nicht unseren Sehgewohnheiten. | |
Wenn man sich die „Tagesthemen“ vor 20 Jahren anschaut, denke ich | |
allerdings auch, boah, ist das langsam. | |
Spiegelt sich in den Medien auch die politische Kultur eines Landes? In den | |
USA gibt es eher linke und eher rechte Fernsehsender. Mein Eindruck wäre, | |
dass die „Tagesthemen“ oder auch das „heute-journal“ Medien des Ausglei… | |
sind – Medien des Unentschiedens, die das deutsche repräsentative System | |
spiegeln. | |
Da ist was dran. Der angelsächsische Journalismus ist ja so geprägt, dass | |
Nachricht und Meinung getrennt sein sollten. So haben wir das gelernt, so | |
wurden die deutschen Medien nach dem Zweiten Weltkrieg angelegt. In den USA | |
sind die Fernsehmedien, abgesehen von PBS … | |
… dem nichtkommerziellen Public Broadcasting Service … | |
… Unternehmen. Die fragen sich natürlich: Wie kann man Geld verdienen? Und | |
eine Antwort war: Indem man eine bestimmte Klientel gezielt anspricht. Fox | |
News und MSNBC sind Paradebeispiele, der eine rechts, der andere links. | |
Theoretisch kann man sich dann als Zuschauer über beide Seiten eine Meinung | |
bilden. Aber das passiert nicht mehr. Man sieht nur noch, was man ohnehin | |
denkt, und das wird durch die sozialen Medien noch mal verstärkt, wo | |
Freunde und Algorithmen die Nachrichtenauswahl für einen machen. Das ist | |
nicht gesund für eine Demokratie. Klar haben auch in Deutschland bestimmte | |
Medien bestimmte Präferenzen, aber das ist nicht so ausgeprägt. Und für | |
Sendungen wie die „Tagesthemen“, die ja als öffentlich-rechtliches Programm | |
von allen finanziert werden, ist es wichtig, keine voreingenommene Agenda | |
zu haben. Wir haben da eine besondere Verantwortung. | |
Ist es überhaupt möglich, unvoreingenommen zu sein? Als in den | |
„Tagesthemen“ Bilder von in Budapest am Bahnhof gestrandeten Menschen | |
gezeigt wurden, wurden sie auch mit der einen oder anderen Geige unterlegt. | |
Es ist schwierig. Als Korrespondent habe ich einen Film über illegale | |
Einwanderer in die USA gemacht. Auf dem Weg durch die Wüste haben wir einen | |
Crosser aufgelesen, einen jungen Mann aus Guatemala, der sich nach Los | |
Angeles durchschlagen wollte und keine Ahnung hatte, wie weit es noch war. | |
Wir haben ihm Wasser und Kleidung gegeben, aber die Frage war schon: Können | |
wir ihn hier zurücklassen? Natürlich können wir dann nicht so tun, als | |
würden wir über den Dingen schweben als Journalisten. Wir wollten aber auch | |
nicht die Geschichte verändern, die wir erzählen wollten. | |
Was haben Sie getan? | |
Hätten wir ihn mitgenommen und an der Grenzpolizei vorbei geschleust, | |
hätten wir uns strafbar gemacht. Also sind wir weitergefahren, haben dann | |
später aber doch dem Sheriff Bescheid gesagt, um nach dem Jungen zu | |
schauen. Das Risiko, dass er in der Wüste gestorben wäre, war einfach zu | |
groß. Wir konnten nur hoffen, dass er in eine Einrichtung kommt, die | |
Einwanderern dann doch eine Chance beschert. Aber ich weiß bis heute nicht, | |
was aus ihm geworden ist. Wir müssen generell versuchen, die Dinge so | |
unvoreingenommen zu erzählen, wie sie sich unserer Meinung nach darstellen. | |
Das ist der Job. | |
Manche glauben das nicht. Medien wird so misstraut wie anderen | |
Institutionen. Donald Trump und die AfD verstehen, damit Politik zu machen. | |
Natürlich, Donald Trump weiß genau, there is no bad PR. Der weiß, wenn er | |
einen steilen Spruch raushaut, kriegt er die Aufmerksamkeit. Ich glaube, | |
wir Journalisten sind gut beraten, wenn wir nicht jede Sau durchs Dorf | |
jagen, aber wenn das Dorf schon hinterherrennt, ist es schwer, | |
zurückzustehen. Dann können wir uns auch nicht verweigern. Die Frage ist | |
immer, wie man etwas aufbereitet: Macht man es wie manche Sender in den | |
USA, die Donald Trump zu Beginn seiner Kandidatur stundenlang ungefiltert | |
eine Bühne gaben? Vielleicht lieber nicht. Der hat Airtime ohne Ende | |
bekommen und war dadurch omnipräsent. | |
Sie schreiben, er habe Narrenfreiheit. Wie kommt das? | |
Es gibt Moderatoren, die könnten Pressesprecher von Trump sein. Er läuft | |
ungefiltert. Und er spricht, wie alle Populisten, ein Gefühl, eine Stimmung | |
an. Es ist schwer, dagegen mit verkopften Fakten anzukommen. Es ist oft | |
gegen etwas und selten für etwas. Realitäten werden ausgeblendet. Es ist | |
wie ein Wunschkonzert: Wir bauen eine Mauer zu Mexiko. Wir schmeißen elf | |
Millionen Illegale raus. Aber die Frage, was das bedeuten würde, | |
interessiert schon keinen mehr. Deshalb kann Trump auch sagen, was er will, | |
und wenn man zwei Tage später herausfindet, dass er falsch lag, sind wir | |
schon drei steile Sprüche weiter. | |
Wird Trump US-Präsident? | |
Ich halte es nicht für ausgeschlossen. | |
Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass Hillary Clinton haushoch | |
gewinnt. | |
Dieser Wahlkampf ist kein normaler Wahlkampf. Da ist viel erschüttert | |
worden. Es kann nun der größte Erdrutschsieg für die Demokraten seit Barry | |
Goldwaters Niederlage in den sechziger Jahren gegen Lyndon B. Johnson sein. | |
Dafür spricht vieles. Donald Trump hat so viele Menschen verprellt, dass | |
man sich schwer vorstellen kann, dass das noch zu retten ist. Viele | |
Republikaner haben schon einen Haken an diese Wahl gemacht, die sagen, | |
hoffentlich hat das bald ein Ende und wir sehen uns in vier Jahren wieder. | |
In entscheidenden Swing States haben die Demokraten tatsächlich Vorteile. | |
Aber Clinton hat bei vielen Wählern ein Glaubwürdigkeitsproblem, da fühlten | |
sich viele jetzt bei ihrer verschleierten Lungenentzündung wieder | |
bestätigt. Dass Donald Trump trotz der Dinge, die er sagt und tut, immer | |
noch in Schlagweite ist und dass Hillary Clintons Vorsprung nach der | |
republikanischen Convention, die ja ziemlich verkorkst war, schmilzt – das | |
weckt in mir Zweifel. Ich würde mich ungern festlegen. | |
Jetzt seien Sie nicht so deutsch. Es gibt kein Unentschieden. | |
Nee, gibt es ja auch nicht. | |
Amerikanisch: Wie geht ’s aus? | |
Okay, dann sage ich: Hillary schafft es. Aber ich war vor dem Brexit-Votum | |
auch sicher, dass es genau anders ausgeht. Und warne nur davor, zu sagen, | |
Trump – das kann nicht sein. | |
Sie ziehen jetzt von Washington nach Hamburg. Braucht Ihre Bleibe einen | |
Gartenzaun? | |
Ich bin gespannt, ob ich in Deutschland ein Haus ohne Gartenzaun finde. Ich | |
kann ihn dann ja gegebenenfalls abreißen. Der Gartenzaun gehört vielleicht | |
auch zu Deutschland. Der macht etwas mit einem. Man zieht sich hinter seine | |
Burg zurück, auch wenn das gar nicht böse gemeint ist, aber es ist ein | |
Signal. Auch in den USA gibt es mal einen Zaun, aber dann ist man echt | |
irritiert: Was ist denn jetzt los? | |
Ist der deutsche Gartenzaun, was in den USA die Schusswaffe ist? | |
Nee, was in den USA die Schusswaffe ist, ist in Deutschland das Tempolimit. | |
Das ist auch irrational und emotional belegt. Es spricht sehr viel für ein | |
Tempolimit, allein aus Umweltschutzgründen, aber es ist emotional in | |
Deutschland nicht umsetzbar. Alle anderen europäischen Länder haben es, | |
aber wir sträuben uns dagegen. | |
Nordkorea hat auch keines. | |
Dann sind wir ja in bester Gesellschaft. | |
Was sagt Ihre Frau zu Hamburg? | |
Die kann mit Europa gut leben. Da Deutschland sehr europäisch ist, kann sie | |
auch gut mit Hamburg leben. Sie hatte vor Washington zehn Jahre nicht mehr | |
in den USA gelebt, deshalb war sie das, was die Amerikaner „apprehensive“ | |
nennen. Das bedeutet so viel wie bedenkenträgerisch. Jedenfalls hatte sie | |
Bedenken, wieder nach Amerika zu ziehen. Dann haben wir da die Zelte wieder | |
aufgebaut, dann wieder abgerissen und fangen jetzt wieder neu an. Aber das | |
hält jung. | |
Welche Konstanten gibt es in Ihrem internationalen Alltag? | |
Hausschuhe. Das ist etwas, womit Amerikaner nichts anfangen können. Die | |
fragen sich, was machen die Deutschen da mit ihren Puschen? Und da ich | |
keine kalten Füße mag, habe ich im Winter auch Hausschuhe an. Und ich frage | |
mich, warum die Amerikaner keine kalten Füße kennen. | |
Sie sind Korrespondent, arbeiten für die „Tagesthemen“, haben Kinder. Woher | |
nehmen Sie die Zeit, ein Buch zu schreiben? | |
Ich will nicht sagen, dass ich es unterschätzt habe, aber es war wirklich | |
sehr zeitintensiv. Der Vorteil am Korrespondenten-Job in den USA ist | |
allerdings die Zeitverschiebung. Denn die letzte ARD-Nachrichtensendung des | |
Tages in Deutschland ist das „Nachtmagazin“. Das läuft um 18 Uhr | |
US-Ostküstenzeit. Dann hatte ich noch Zeit genug, um nach Hause zu kommen | |
und die Kinder ins Bett zu bringen. Und dann noch einen Abend, an dem ich | |
das Manuskript vorantreiben konnte. Das war hilfreich. Aber es gingen auch | |
viele Wochenenden drauf, an denen die Familie einen Ausflug machen wollte | |
und ich sagte: Sorry, ich muss weitermachen. | |
Sie waren wie alle männlichen „Tagesthemen“-Moderatoren seit 1985 als | |
Korrespondent im Ausland. Alle „Tagesthemen“-Moderatorinnen waren das | |
nicht. Woran liegt das? | |
Wir haben, bevor ich nach Washington ging, genau darüber geredet: Muss man | |
das eigentlich, um die „Tagesthemen“ moderieren zu können? Muss man nicht! | |
Aber ich glaube, es schadet nicht, als Korrespondent den Blick auf | |
Deutschland von außen zu werfen. Voraussetzung ist es jedenfalls nicht. | |
Aber die Frauen waren nicht im Ausland, die Männer schon. | |
Hm. Das ist vielleicht noch so ein alter Stiefel, der nicht aus den Köpfen | |
rauszukriegen ist, eine alte Gewohnheit. Ehrlicherweise muss man sagen, | |
dass es auch nicht so viele Moderatoren seit 1985 gab. Vier. Friedrichs, | |
Wickert, Buhrow, Roth. | |
Es heißt, Frauen werden gecastet und Männer ernannt. | |
Also, ich wurde für meinen Moderationsjob beim ARD-“Nachtmagazin“ auch | |
gecastet, wir waren damals sechs Kandidaten. Und die „Tagesthemen“ habe ich | |
ja schon als Vertretung moderiert, da konnte man sich schon mal ein Bild | |
machen. | |
Sie haben Barack Obamas Satz „Yes, we can“ in Ihrem Buch mit „Wir schaffen | |
das“ übersetzt. Ist Deutschland amerikanischer geworden durch die | |
Flüchtlingsfrage? | |
Ein Leitartikler aus der Washington Post, Richard Cohen, schrieb: „Die | |
deutsche Regierungschefin zeigt amerikanischen Politikern, was es bedeutet, | |
amerikanisch zu sein.“ Was die Amerikaner derzeit tun – dass sie aus | |
Sicherheitsbedenken so wenige Menschen wie möglich reinlassen –, das ist | |
eigentlich sehr unamerikanisch. Die Idee war immer: Es kommen Menschen von | |
überall her, und wir schaffen das schon irgendwie. Die Debatte, ob da | |
wirklich jetzt die Integration sofort funktioniert, läuft da auch nicht | |
sofort an. Die Leute sind dann vielleicht erstmal für sich, in einem Little | |
Italy oder in Chinatown, aber das wird schon irgendwie. Und über die | |
Jahrzehnte und Jahrhunderte hat man gesehen, dass das ganz gut geklappt | |
hat. Da könnten wir uns in Deutschland vielleicht schon eine Scheibe | |
abschneiden: Es mag Spannungen und Reibungen geben, aber lasst uns doch mal | |
die Chancen sehen, nicht die Risiken. | |
Wenn Deutschland amerikanischer wird – finden Sie das gut oder schlecht? | |
Wenn es bedeutet, dass man Stärke in Vielfalt sucht, so wie die Amerikaner | |
das versuchen, dann ist das etwas, was Deutschland gut zu Gesicht steht. | |
16 Sep 2016 | |
## AUTOREN | |
Klaus Raab | |
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