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# taz.de -- Verschärfung der Video-Richtlinien: „YouTuben“ schwer gemacht
> YouTuber protestieren: Viele Videos müssen ab sofort ohne Werbung
> auskommen. Denn Google setzt seine Richtlinien nun konsequent durch.
Bild: YouTube hat zum Ärger vieler Nutzer seine Richtlinien verschärft
Berlin taz | Die Videoplattform YouTube hat ihre Richtlinien verschärft und
damit für Unsicherheit unter vielen Produzenten von Videos gesorgt. Von
Mittwoch auf Donnerstag erhielten Nutzer Nachrichten von der
Muttergesellschaft Google, dass ihre Videos von YouTubes Werbeservice ab
sofort ignoriert werden. Unter dem Hashtag [1][#YouTubeIsOver] verbreitete
sich die Nachricht schnell im Online-Netzwerk Twitter. YouTube nennt als
Grund die nicht „werbefreundlichen“ Inhalte einiger Videos.
Google erklärte, dass der Konzern bislang zu lasch mit seinen Richtlinien
für YouTube-Videos umgegangen sei. [2][In den Guidelines der
Videoplattform] werden seit 2015 Gewalt, sexuelle Inhalte, Drogen und
andere „regulierte“ Substanzen wie etwa Alkohol, kontroverse und sensible
Inhalte, selbst wenn dabei auf entsprechendes Bildmaterial verzichtet
werde, als Gründe genannt, nicht den Anforderungen für Werbeeinschaltungen
zu entsprechen.
Heißt im Klartext, Youtuber, deren Videos als nicht „werbefreundlich“ von
Google befunden werden, bekommen ab sofort keine Werbeclips mehr
zugewiesen.
Dabei sind gerade Werbung, Sponsoring und sogar Schleichwerbung das A und O
für YouTuber, die ihr Hobby teilweise zum Beruf gemacht haben. An vielen
Klicks und Zuschauer verdienen sie, der Entzug von Werbung bringt die
Ersteller der Videos um Einnahmen.
Ein Beispiel ist der US-Star-YouTuber Phillip Defranco: Nach eigenen
Angaben verdient er 250.000 Dollar pro Monat – auch dank zahlreicher
Werbeeinnahmen. Über 4,5 Millionen Abonnenten erreicht der 30-jährige New
Yorker mit seinen drei- bis fünfmal die Woche erscheinenden Clips. Mehr als
1,5 Milliarden Mal wird [3][sein Kanal „Phillip Defranco Show“] aufgerufen,
in dem er ironisch über das aktuelle Weltgeschehen spricht.
Nachdem er ein Video mit dem Titel „[4][YouTube Is Shutting Down My Channel
and I'm Not Sure What To Do“] postete und damit YouTubes Vorgehen
anprangerte, gelangte das ganze Thema an die Öffentlichkeit. Schon in
seinen Begrüßungsworten kommt Defranco auf den Punkt: „Ihr schönen Bastarde
– ich denke, dass ich Euch so nicht mehr nennen darf.“ Denn
„Kraftausdrücke“ wie diese seien der Grund, dass Defrancos Videos wie viele
andere seit der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag ohne Werbeclips auskommen
müssen.
Auf Twitter und YouTube diskutieren nun viele betroffene Blogger. Ihrer und
Defrancos Meinung nach ist die plötzliche Einhaltung der schon länger
existierenden Richtlinien eine Zensur der Meinungsfreiheit und der freien
Inhalte.
2 Sep 2016
## LINKS
[1] https://twitter.com/search?q=%23YouTubeIsOver&src=typd
[2] https://support.google.com/youtube/answer/6162278?hl=en
[3] https://www.youtube.com/channel/UClFSU9_bUb4Rc6OYfTt5SPw
[4] https://www.youtube.com/watch?v=Gbph5or0NuM
## AUTOREN
Susanne Kirchner
## TAGS
Youtube
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