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# taz.de -- Flüchtlingsunterkunft in Niedersachsen: Umstrittenem Betreiber gek…
> Er zeigte Bürgerkriegsflüchtlingen ein Gräuelvideo aus ihrer Heimat und
> verhängte willkürliche Regeln. Der Landkreis Gifhorn zog nun
> Konsequenzen.
Bild: De Zusammenarbeit mit dem Betreiber der Flüchtlingsunterkunft in Brome w…
Gifhorn dpa | Nach Vorwürfen gegen den Betreiber einer
Flüchtlingsunterkunft hat der Landkreis Gifhorn den Vertrag mit der
zuständigen Sicherheitsfirma gekündigt. Um die Betreuung der Flüchtlinge in
Brome kümmere sich derzeit ein Sozialarbeiter des Landkreises, teilte der
Kreis in der Nacht zum Dienstag mit. Es werde nun nach einem neuen
Betreiber gesucht.
[1][Die Bewohner des Heims hatten berichtet], dass sie bei Verstößen gegen
teils willkürlich festgelegte Regeln Strafzahlungen leisten mussten.
Außerdem sei ein Propaganda-Video der IS-Terrormiliz gezeigt worden, in dem
einem Jungen der Kopf abgeschlagen wird. Der Betreiber hatte dies in einem
Bericht des NDR zugegeben.
Beschwerden gegen den Leiter seien Ende Juli bekannt geworden, sagte
Kreisrätin Evelin Wißmann. Daraufhin habe es ein Gespräch mit dem Mann
gegeben. Dass er Flüchtlingen, die zum Teil aus dem syrischen Bürgerkrieg
flohen, ein Gräuelvideo zeigte, begründete der Leiter der Einrichtung auf
Anfrage des NDR so: „Das Video habe ich aus dem Anlass heraus gezeigt, weil
in einer Diskussion mal wieder Thema war, zu Hause sei alles besser. Da
wollte ich mal veranschaulichen, was da so zu Hause los ist.“
Der Landkreis betonte, dass es zu keinem Zeitpunkt eine Abstimmung über
einen Sanktionskatalog in der Unterkunft gab. Nachdem bekannt wurde, dass
eine solche Liste existiert, sei diese eingezogen worden. Dem Betreiber sei
erläutert worden, dass er zu solchen Maßnahmen nicht berechtigt sei und
dass der Landkreis einen solchen Strafkatalog nicht billige.
Das niedersächsische Innenministerium sprach von einem „zutiefst
beschämenden und verstörenden Sachverhalt“, der mit aller Konsequenz
aufgeklärt und geahndet werden müsse. Ob das Land aus dem Fall Konsequenzen
ziehen wird, blieb zunächst offen. Das Ministerium verwies darauf, dass
allein die Kommunen für die von ihnen betriebenen Unterkünfte zuständig
sind.
## Soziale Betreung ist gefragt
Der Landesflüchtlingsrat begrüßte die Vertragskündigung mit der
Sicherheitsfirma. „Im Kern geht es schließlich um die soziale Betreuung und
nicht um eine 24-stündige Sicherung“, sagte Sebastian Rose vom
Flüchtlingsrat.
Anders als der Landkreis Gifhorn hätten andere Kommunen bei der Auswahl des
Betreibers das Sozialkonzept in den Vordergrund gestellt und nicht den
Preis. „Das eine reine Sicherheitsfirma eine Unterkunft betreibt, ist uns
bisher nicht noch mal untergekommen.“
23 Aug 2016
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