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# taz.de -- Kolumne B-Note: Wenn Blicke töten könnten |
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> Kristina Vogel, Thüringerin mit kirgisischen Wurzeln, gewinnt Gold. Weil |
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> die Bahnradfahrerin ihre Gegnerin schon vor dem Start hypnotisiert. |
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Bild: Kristina Vogel (r.) knapp voraus – physisch wie psychisch |
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Überliefert wird von ihr fortan nur, dass sie, Kristina Vogel, 25, Kind |
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kirgisischer Einwanderer und in Thüringen beheimatet, das Radsprintfinale |
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im zweiten Lauf mit vier Tausendstel Sekunden Vorsprung gewonnen hat. |
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Die Wahrheit ist aber: Die Sportlerin gewann das Gold nicht während des |
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Rennens selbst, sondern vor dem Start. Bei dem guckte sie ihrer |
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favorisierten Rivalin Rebecca James absichtsvoll, weil unnötig direkt ins |
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Gesicht. Signalisierend, in etwa: Darling, you can read it from my face – |
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ich heute, nicht du! Oder: Sweetheart, dich koch ich ab, jetzt gleich! |
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Vielleicht auch: Dich rauch ich doch schon morgens in der Pfeife zu Asche, |
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Liebes. |
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Es war der bitchigste Blick der Olympischen Spiele, das war Selbstvertrauen |
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mit hohem Einschüchterungsvermögen. Gold im Stehen auf dem Rad nicht |
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andeutend, sondern vorbestimmend. |
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Zwei Rennen wirkte die Britin lahmer als sonst – Vogel hatte die Sache eben |
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schon vorab klargemacht. Das verdient starke Erwähnung, weil: Welche |
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Sportlerin gibt ihrem Siegwillen schon so viel Zucker? |
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17 Aug 2016 |
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## AUTOREN |
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Jan Feddersen |
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