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# taz.de -- Müllvermeidung in Hamburg: Abfallplan für die Tonne
> Der Umweltverband BUND kritisiert den Entwurf der grün geführten
> Umweltbehörde. Die Recyclingquote Hamburgs müsse deutlich erhöht werden.
Bild: Zu wenig Recycling, zu wenige Wertstofftonnen: Abfall beim Müllstreik 20…
Hamburg taz | Er vermisse eine „detaillierte Abfallvermeidungsstrategie“,
sagt Manfred Braasch, Geschäftsführer der Umweltorganisation BUND in
Hamburg. Und das ist so ziemlich die schärfste Kritik, die man an einem
Abfallwirtschaftsplan üben kann. Zumal, wenn dessen Entwurf von der
Umweltbehörde des grünen Senators Jens Kerstan stammt. Diese unterlaufe
sogar die Minimalvorgaben des Kreislaufwirtschaftsgesetzes des Bundes, rügt
Braasch: „Dieser Plan gehört ins Altpapier.“
Anerkannte Naturschutzverbände sind berechtigt, behördliche Entwürfe von
Maßnahmenplänen vor der Endfassung zu bewerten. In der schriftlichen
Stellungnahme des BUNDs zum Entwurf des Hamburger Abfallwirtschaftsplans,
welche der taz vorliegt, werden vor allem drei Punkte moniert: Das Thema
Abfallvermeidung komme zu kurz, die angestrebte Recyclingquote sei zu
niedrig und es mangele am Ehrgeiz, alle Hamburger Haushalte mit getrennten
Wertstofftonnen zu versorgen.
„Die Ziele für die Recyclingquote für die Jahre 2020 und 2025 sind deutlich
zu niedrig“, heißt es in der Stellungnahme der Umweltorganisation. Mit 50
und 54 Prozent (siehe Kasten) werde die gesetzliche Minimalquote von 65
Prozent wieder verwerteten Abfalls klar verfehlt, kritisiert der BUND.
Zudem sei es offensichtlich, dass der Müllvermeidung zu wenig Beachtung
geschenkt werde. So sei die Abfallmenge von 2014 und die in 2025 erwartete
mit jeweils gut 700.000 Tonnen nahezu unverändert. Das zeige, so der
Umweltverband, „dass kaum durchschlagende Abfallvermeidungsstrategien
vorliegen“.
Heftig stößt dem BUND auch auf, dass zu wenige Haushalte mit getrennten
Wertstofftonnen ausgestattet werden sollen. Selbst wenn die Zielvorgabe des
Plans für 2025 erreicht werde, wären von rund einer Million Haushalte in
der Hansestadt noch immer 350.000 ohne Biotonne, 300.000 ohne gelbe Tonne
für Dosen, Metall und Plastik und 250.000 ohne Altpapiertonne.
„Es kann nicht sein, dass Wertstoffe weiter in hohem Umfang verbrannt
werden und viele Haushalte keine Möglichkeit zur Getrenntsammlung haben“,
kritisiert BUND-Chef Braasch. Umweltbehörde und Stadtreinigung müssten
notfalls mit Druck auf unwillige Vermieter nachbessern, fordert er: „Wenn
Hausbesitzer die Behälter nicht aufstellen wollen, muss der gesetzliche
Anschlusszwang konsequent durchgesetzt werden.“
Die Umweltbehörde war am Montag zu keiner Stellungnahme in der Lage.
16 Aug 2016
## AUTOREN
Sven-Michael Veit
## TAGS
Hamburg
Müllabfuhr
Mülltrennung
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
Recycling
Müll
Müll
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