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# taz.de -- Dschihadisten-Prozess in Österreich: 20 Jahre Haft für IS-Prediger
> Der Prediger Mirsad O. soll junge Männer für den IS angeworben haben. Ein
> Gericht in Graz hat ihn nun zu einer langen Haftstrafe verurteilt.
Bild: Vom Salafismus angezogen: Anhänger jubeln dem Prediger Pierre Vogel zu
Wien afp | Ein österreichisches Gericht hat einen muslimischen Prediger
wegen Rekrutierung für die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) zu 20
Jahren Haft verurteilt. Das Straflandesgericht Graz befand den 34 Jahre
alten gebürtigen Bosnier in einem am Mittwochabend verkündeten Urteil für
schuldig, einer terroristischen Vereinigung angehört und andere zu
Terrorakten angestiftet zu haben. Die Anklage hatte ihn als Schlüssel-Figur
der IS-Propaganda in Österreich eingestuft.
Der charismatisch auftretende Prediger Mirsad O. soll unter dem Namen „Ebu
Tejma“ auch in Süddeutschland und in seiner bosnischen Heimat aufgetreten
sein. Ihm wurde in Österreich zur Last gelegt, Dutzende junger Männer einer
regelrechten Gehirnwäsche unterzogen zu haben, um sie für den gewaltsamen
Dschihad zu rekrutieren. Mehrere von ihnen hatten sich dann dem Kampf des
IS in Syrien angeschlossen.
In der im Februar eröffneten Verhandlung waren auch Familienangehörige
dieser Kämpfer als Zeugen zu Wort gekommen. Der Angeklagte hatte stets
bestritten, terroristische Motive verfolgt zu haben. Ein Mitangeklagter
wurde in dem Grazer Prozess zu zehn Jahren Haft verurteilt; er soll O. bei
den Rekrutierungen in Österreich unterstützt haben.
Die österreichischen Behörden schätzen die Zahl radikalislamischer
Dschihad-Anhänger in dem Land auf rund 250. Die meisten von ihnen sollen
bosnischer oder tschetschenischer Herkunft sein. Rund 70 von ihnen sollen
selbst am Kampfgeschehen in Krisengebieten teilgenommen haben.
14 Jul 2016
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„Islamischer Staat“ (IS)
Österreich
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„Islamischer Staat“ (IS)
Lesestück Recherche und Reportage
Schwerpunkt Islamistischer Terror
Salafismus
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