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# taz.de -- Anschlag von Dallas: Polizei tötete verdächtigen Schützen
> Während einer Demonstration in Dallas wurden fünf Beamte erschossen. Die
> Polizei setzte einen Roboter ein, um den mutmaßlichen Täter
> auszuschalten.
Bild: Keine Filmszene, sondern bittere Realität in Dallas
Dallas/Washington ap/afp/dpa/rtr | Nach den tödlichen Schüssen auf fünf
Polizisten in der US-Stadt Dallas hat der später getötete Verdächtige nach
Angaben der Polizei gesagt, er habe Weiße umbringen wollen. Der Mann hatte
sich nach den Schüssen bei einer Demonstration gegen Polizeigewalt in der
Nacht zum Freitag stundenlang in einem Parkhaus verschanzt. Polizeichef
David Brown sagte am Freitag, die Polizei habe ihn schließlich mit einem
Sprengsatz getötet, den ein Roboter transportierte.
Der Mann habe sich auch gegen die Bürgerrechtsbewegung „Black Lives Matter“
gestellt. Er habe auch gesagt, er sei kein Mitglied einer
Terrororganisation, sondern handele alleine, sagte Brown.
„Nichts davon macht Sinn“, sagte Brown. Die Polizei ermittle mit größtem
Druck weiter, solange würden keine Details zum Tathergang oder den anderen
Festgenommenen mitgeteilt werden.
Brown wandte sich in einem eindringlichen Appell an die Bevölkerung: „Wir
brauchen Ihre Unterstützung, um Sie vor denjenigen zu beschützen, die für
diese tragischen Ereignisse verantwortlich sind.“ Er sagte, die Polizisten
hätten unter Einsatz ihres Lebens für die Sicherheit von Zivilisten
gesorgt, ohne sich vor den Schüssen schützen zu können.
„Diese Entzweiung zwischen Polizisten und Bürgern – sie muss aufhören“,
sagte Brown.
## Zwei Tote in 48 Stunden
Auslöser der Proteste in Dallas und anderen US-Städten war [1][der Tod von
zwei Afroamerikanern durch Polizeischüsse in weniger als 48 Stunden]. Im
Bundesstaat Louisiana wurde am Dienstag der 37-jährige CD-Verkäufer Alton
Sterling von der Polizei durch Schüsse aus nächster Nähe getötet. Am
Mittwoch starb im Bundesstaat Minnesota der 32-jährige Philando Castile in
seinem Auto, nachdem ein Polizist bei einer Routinekontrolle auf ihn
geschossen hatte. Beide Vorfälle wurden als Videos im Internet verbreitet.
Der Gouverneur von Minnesota, Mark Dayton, sagte, das gewaltsame Vorgehen
der Polizisten gegen Castile sei „bei weitem übertrieben“ gewesen. „Ich
kann nicht sagen, wie schockiert ich bin und wie zutiefst, zutiefst
verletzt, dass so etwas in Minnesota jemandem passiert, der wegen eines
nicht funktionierenden Rücklichts angehalten wurde.“
Zugleich legte der Gouverneur nahe, dass das Vorgehen der Beamten
rassistisch motiviert war. „Wäre das passiert, wenn diese Insassen, der
Fahrer und die Passagiere, weiß gewesen wären?“, fragte der Demokrat. „Ich
glaube nicht, dass es passiert wäre.“
Auch Obama erklärte, die Vorfälle in Louisiana und Minnesota seien
„symptomatisch für die größeren Herausforderungen in unserem Justizsystem,
die Rassenungleichheiten“. Zugleich sprach er der Mehrheit der
US-Polizisten aber „Respekt“ und „Anerkennung“ aus. Später sagte Obama…
Warschau, nun müssten endlich landesweit die Empfehlungen des Weißen Hauses
für eine Reformierung der Polizei umgesetzt werden.
Außer in Dallas demonstrierten auch in Los Angeles, Chicago, Washington,
New York und Atlanta tausende Menschen gegen Rassismus.
Dieser Text wurde aktualisiert um 15.22 Uhr.
8 Jul 2016
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