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# taz.de -- Nachfolgerin von David Cameron: Zwei Frauen im Wettstreit
> Theresa May und Andrea Leadsom konkurrieren um das Amt der britischen
> Premierministerin. Das Ergebnis soll am 9. September bekanntgegeben
> werden.
Bild: Momentan die Favoritin für das Amt der Premierministerin
London dpa | Ein Vierteljahrhundert nach Margaret Thatcher wird
Großbritannien demnächst wieder von einer Frau regiert. Die Nachfolge von
Premierminister David Cameron entscheidet sich zwischen Innenministerin
Theresa May (59) und Energie-Staatssekretärin Andrea Leadsom (53). Das
beschlossen die Abgeordneten der Konservativen Partei am Donnerstag in
London. Das Rennen zwischen den beiden wird in den nächsten Wochen in einer
Urwahl entschieden.
Damit steht erstmals seit dem Rücktritt von Margaret Thatcher 1990 wieder
eine Frau vor dem Einzug in Downing Street 10. Auf die neue
Premierministerin kommen die langen und schwierigen Austrittsverhandlungen
mit der EU zu. May will den offiziellen Austritts-Prozess möglichst erst im
nächsten Jahr beginnen – sehr zum Ärger der EU. Dagegen will Leadsom keine
Zeit verlieren.
Bei der Abstimmung der Abgeordneten am Donnerstag erhielt May mit 199
Stimmen eine klare Mehrheit. Für Leadsom votierten 84 Parlamentarier.
Justizminister Michael Gove bekam mit 46 die wenigsten Stimmen und schied
damit aus dem Rennen. Zwei Tage zuvor war ein weiterer Kandidat mit
geringer Stimmzahl ausgeschieden, ein weiterer hatte seine Kandidatur
zurückgezogen.
May bedankte sich unmittelbar nach der Abstimmung für die breite
Unterstützung. „Dieses Votum zeigt, dass die Konservative Partei
zusammenfinden kann – und unter meiner Führung wird sie das tun.“
May hatte beim Brexit-Referendum für einen Verbleib in der Union plädiert,
sich aber mit ihrer Meinung im Wahlkampf demonstrativ zurückgehalten –
jetzt präsentiert sie sich als Versöhnerin, die die tief gespaltene Partei
einigen könnte.
## Torys entscheiden per Briefwahl
Dagegen trat Leadsom für den Austritt ein und betonte, nur ein
Brexit-Anhänger könne als Regierungschef die Weichen richtig stellen.
Leadsom rief am Donnerstag zu Optimismus nach dem Brexit-Votum auf. Falls
die Parteibasis sie zur Nachfolgerin Camerons wählen sollte, wolle sie den
gegenwärtigen Pessimismus vertreiben.
Rund 150.000 Tory-Mitglieder haben nun in den kommenden Wochen per
Briefwahl das Sagen. Der genaue Zeitplan für die Urwahl ist bisher unklar.
Das Ergebnis soll bis zum 9. September bekanntgegeben werden.
Im historischen Referendum am 23. Juni hatten die Briten mit 52 Prozent für
das Ausscheiden aus der EU gestimmt und damit ein Erdbeben in den
britischen Parteien ausgelöst. Cameron, der für den Verbleib in der
Europäischen Union gekämpft hatte, kündigte sofort nach der Wahlnacht
seinen Rücktritt an.
Die Briten hoffen nach ihrem Brexit-Votum auf ein großzügiges Angebot aus
Brüssel in Austrittsverhandlungen – die Deutschen sehen das aber anders. 53
Prozent der befragten Briten gaben in einer Umfrage des Instituts YouGov
an, die EU solle sich großzügig zeigen, denn man sei weiterhin Nachbar und
wichtiger Handelspartner. Das sieht nur gut ein Viertel (27 Prozent) der
Deutschen so – über die Hälfte der Befragten ist dagegen der Meinung, das
austrittswillige Land solle besser keine Gefallen erwarten.
Die YouGov-Umfrage, in der sich Bürger in Großbritannien, Deutschland,
Frankreich, Dänemark, Schweden, Finnland und Norwegen äußerten, lag der
Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag vor.
7 Jul 2016
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