# taz.de -- EMtaz: Achtelfinale Schland – Slowakei: Die Riesensensation! | |
> Die deutsche Elf bezwingt die Slowakei mit 3:0. Die Wade der Nation | |
> trifft, Draxler zaubert und Marek Hamšík enttäuscht. Wer hätte das | |
> gedacht? | |
Bild: Peng, Peng, Boateng. Die Wade der Nation trifft zum 1:0 | |
Die Startbedingungen: In Lille ist die deutsche Elf klarer Außenseiter. Das | |
taz-EM-Orakel kann schließlich nicht irren. Dass die [1][Marke Mario G] | |
(gemeint ist Mario Gö., nicht Mario Go.) derzeit so rapide fällt wie Dow | |
Jones, Dax, Nikkei und weitere Aktienmärkte direkt nach einer | |
Brexitverkündung, hat auch Bundestrainer Jogi Löw festgestellt. Gö. bleibt | |
gegen die Super-Slowaken draußen, Draxler darf stattdessen auf der linken | |
Mittelfeldseite ran. | |
Im Team der Slowakei sind nur zwei Namen wichtig. Martin Skrtel, | |
tatsächlich ein Abwehrmann. Gomez findet: „Skrtel sieht nur so hart aus.“ | |
Und Marek Hamšík, [2][vermeintlich ein Außerirdischer]. Weil er für Neapel | |
kickt (und das halbwegs passabel), wird er schon mit Maradona verglichen. | |
Wie Maradona das wohl findet? | |
Das Vorurteil: Beim ZDF bestehen ebenfalls Zweifel am Erfolg der deutschen | |
Elf. Mit Felix Neureuther muss ein Skifahrer die deutsche Talfahrt | |
erklären. Klingt logisch. Aber in welchem Land – außer in Österreich – | |
gibt's denn bitteschön sowas? Alles spricht für einen Favoritensieg der | |
Slowakei. | |
Das Spiel: Hält nicht, was es verspricht. Bei den Slowaken sitzt nur die | |
Frisur von Martin Hamšík. Ansonsten zeigt sich Weltmeister Deutschland | |
überraschend stark. Boateng löscht die Erinnerung an Shaqiris Traumtor, | |
indem er den Ball weitaus eleganter reindroppt (8. Minute) als Shaqiri | |
seitfallrückzieht. Kurz darauf packt Skrtel den Lästerknaben Gomez. „Du | |
entkommst mir nicht, Bursche!“, ruft er. Der Schiri hat's gehört und pfeift | |
Elfmeter. Fairplay-Özil schießt nach rechts, Kozacik springt in dasselbe | |
Eck. Er hält locker. Statistiknerds wissen nun auch, dass es der erste | |
verschossene Elfer eines Deutschen (bei der Euro) seit Belgrad 1976 ist. | |
Uli Hoeneß war's, musste deshalb Jahre später in den Knast. Hm. Kurz vor | |
der Halbzeit fällt schon die Vorentscheidung, weil Gomez' Fuß halt da | |
steht, wo der Fuß eines echten Neuners stehen muss (43.). | |
In Hälfte zwei verfestigt sich der Eindruck, dass Deutschland die | |
Riesensensation tatsächlich schaffen könnte. Draxler sorgt für das 3:0 nach | |
Hummels' Kopfballvorlage (63.). Von einer tollen Direktabnahme wird | |
gefaselt, dabei kann sich Draxler drei Meter vor dem Tor so viel Zeit für | |
die Vollendung lassen wie es die BER-Verantwortlichen beim | |
Hauptstadt-Flughafen tun. Eine langweilige halbe Stunde später ist Schluss. | |
Ergebnis: Deutschland 3, Slowakei 0. | |
Der entscheidende Moment: Als Boatengs urgewaltiger Dropkick das | |
Gauland'sche TV-Gerät erschütterte. Fortan lief das Bällchen. | |
Die wirklich entscheidenden Momente: Die von Podolski herausgeholten | |
Eckbälle. So spielt man die Uhr runter. | |
Der Spieler des Spiels: Der taz-Fairplay-Award geht an Mesut Özil für den | |
verschossen Elfer. Nun wissen alle: Sowas hat man lange nicht gesehen. | |
Draxler war auch ganz okay. | |
Die Pfeife des Spiels: Maradona findet: Marek Hamšík. | |
Das Urteil: Die Riesensensation ist perfekt. | |
26 Jun 2016 | |
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## AUTOREN | |
David Joram | |
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