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# taz.de -- Studie zur Zahlungsbereitschaft: Mehr Geld für Onliner
> Immer mehr Menschen sind bereit, Geld für journalistische Angebote im
> Netz zu zahlen. Viele Medienhäuser nutzen diese Chance noch nicht.
Bild: Vielleicht gibt es irgendwann wirklich nur noch Automatismen – bis dahi…
Berlin dpa | Immer mehr Internetnutzer in Deutschland sind einer aktuellen
Umfrage zufolge bereit, für journalistische Inhalte im Netz auch zu zahlen.
Demnach haben 36 Prozent der Anwender in den vergangenen Monaten für
Nachrichten oder andere Inhalte im Netz Geld ausgegeben, teilte der
Digitalverband Bitkom am Mittwoch mit. Ein Jahr zuvor waren es bei einer
vergleichbaren Umfrage noch 31 Prozent. „Ein gutes journalistisches Angebot
lassen sich die Nutzer auch im Internet etwas kosten“, sagte
Bitkom-Vizepräsident Achim Berg bei der Vorstellung der Studie.
Den Ergebnissen zufolge bezahlen 22 Prozent der Nutzer kostenpflichtiger
Angebote eine monatliche Pauschale, 20 Prozent von ihnen bezahlen pro
Artikel oder Ausgabe. Wer nicht bereit ist, für journalistische Inhalte im
Netz Geld auszugeben, gibt als Grund die ausreichende Verfügbarkeit
kostenloser Inhalte an (73 Prozent) oder ist der Meinung, dass die Qualität
der Inhalte keine Bezahlung rechtfertige (50 Prozent). Zu teuer finden 32
Prozent der Befragten kostenpflichtige Beiträge im Netz.
Abrechnungsmodelle für journalistische Inhalte im Netz haben sich laut
Bitkom in den Medienhäusern jedoch noch nicht wirklich durchgesetzt. Der
Verband führte eine repräsentative Umfrage unter Geschäftsführern und
Vorstandsmitgliedern durch. 59 Prozent der Befragten gaben an, dass sie
sämtliche Inhalte kostenlos anbieten. Unter den Bezahlmodellen ist das
sogenannte Freemium-Modell am populärsten (31 Prozent der Befragten),
gefolgt von einer generellen Bezahlschranke (15 Prozent) sowie einem zeit-
oder mengenmäßig beschränktem Zugang (7 Prozent der Befragten).
Auf den Trend zur Nachrichten-Nutzung über mobile Geräte haben der Umfrage
zufolge die Medienanbieter inzwischen reagiert. So betreiben 92 Prozent der
Befragten eine mobile Website, die die Darstellung der Inhalte an die
kleineren Geräte anpasst. 67 Prozent bieten eine Smartphone-App an und gut
die Hälfte (55 Prozent) eine Tablet-App. „Journalistische Inhalte werden
zunehmend für unterschiedliche Nutzungssituationen, Zielgruppen und
Gerätetypen aufbereitet“, sagte Berg.
Nach Einschätzung der Experten werden Print-Formate wie Tageszeitungen und
Zeitschriften im kommenden Jahr weiter an Bedeutung verlieren. Auch das
Berufsbild des Journalisten wird sich demnach weiter wandeln. 40 Prozent
der Befragten gehen davon aus, dass in zehn Jahren journalistische Texte
automatisch von Algorithmen erstellt werden.
„Intelligente Software kann Journalisten von eintönigen Routinetätigkeiten
entlasten, ihn aber nicht ersetzen“, betonte Berg. Für die Zukunft gehen 51
Prozent der befragten Medienmanager davon aus, dass Daten-Journalisten mit
Hilfe entsprechender Software neue, zuvor unbekannte Zusammenhänge
aufdecken werden. „Neue digitale Technologien können dem investigativen
Journalismus zusätzlichen Schwung geben“, sagte Berg.
22 Jun 2016
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