# taz.de -- EMtaz: Gruppe A: Rumänien – Albanien: Gegrätscht, geschrien, ge… | |
> Rumänien ist klar besser, gut 20 Minuten lang. Danach errannte sich | |
> Albanien eine theoretische Chance auf das Achtelfinale. | |
Bild: Sadiku hat die albanische Mannschaft zumindest in die Nähe des Achtelfin… | |
Die Startbedingungen: Rumänien mit Sieg hat die Chance aufs Achtelfinale, | |
Albanien bekommt für einen Sieg vermutlich den weinenden Brehme in Silber. | |
Sollten drei Punkte und ein negatives Torverhältnis für die KO-Runde | |
reichen, sind wir nicht mehr weit vom Publikumsvoting. | |
Das Vorurteil des Spiels: Auf Arte lernt man, in Rumänien würden | |
fortwährend Straßenhunde eingeschläfert. Jetzt versucht das die | |
Nationalmannschaft auch mit Fußballfans. | |
Das Spiel: Rumänien klar besser, 20 Minuten lang. Sie spielten das solide | |
wie ein Schwarzwaldhaus runter, um hin und wieder in mehr oder weniger | |
vielversprechenden Situation vor Berisha aufzutauchen. Es war mäßig | |
unterhaltsam, alles erwartbar, wie auf dem Rummel, bevor Papa das dritte | |
Bier getrunken hat. | |
Dann kam Lenjani, 24. Minute, die erste Chance Albaniens, er stand | |
vogelfrei vor dem rumänischen Tor und setzte den Ball vogelwild darüber. Es | |
war ein quasi existentialistischer Moment: Freiheit geht auch immer mit | |
Verantwortung einher. Der Liberalismus würde nun antworten: Und wer ihr | |
nicht gewachsen ist, der hat Gelingen nicht verdient. Lenjani war ihr nicht | |
gewachsen. | |
Es war ein Theaterschock, aber Rumänien war durchaus schwer beeindruckt. | |
Nichts gelang ihnen mehr, während Albanien rannte und grätschte und schrie | |
und gestikulierte, standen sie da, liefen ein bisschen, mal ein Freistoß in | |
die Mauer und mal ein Schuss an die Latte. Leidenschaft wie die Figuren in | |
Goethes Wahlverwandtschaften, man hat sie zwar, aber man zeigt sie nicht, | |
es wäre auch nicht statthaft. | |
Währenddessen senkt sich vor der Halbzeit ein Kopfball Sadikus ins lange | |
Eck. Und das wars. Die Sorte Spiel, die man normalerweise Montag Abend | |
sieht, Marke Duisburg gegen 1860. Ergebnis: Rumänien 0, Albanien 1. | |
Der entscheidende Moment: Die 24. Minute. Das war der Moment, in dem das | |
rumänische Spiel von Wein zu Essig kippte. Danach zwang Albanien Rumänien | |
in eine Art Ringkampf. | |
Der Spieler des Spiels: Armando Sadiku. natürlich. In diesem völlig | |
kopflosen Spiel, das Albanien sich da herunterimprovisierte, hält er einmal | |
seine Stirn in den Wind und dingste das Ding ins lange Ding. Ein acte | |
gratuit, wahrscheinlich. Wir wissen es noch nicht. | |
Die Pfeife des Spiels: Michel Platini. Dass eine Mannschaft wie Albanien | |
mit ihrem 1. FC Kaiserslautern-Gedächtnisfußball eine theoretische Chance | |
aufs Achtelfinale hat – das war damals mit Griechenland noch ganz witzig, | |
aber nu. Und dann darf er jetzt doch nicht FIFA-Generalsekretär werden. | |
Dumm gelaufen. | |
Das Urteil: Das aufregendste an Rumänien sind die Trikots. Aus dem Design | |
ließen sich vorzüglich Schlafanzüge konfektionieren. Wirksam scheint die | |
Kombination auf jeden Fall zu sein. | |
19 Jun 2016 | |
## AUTOREN | |
Frederic Valin | |
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