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# taz.de -- Übergangsregierung in Brasilien: Weiterer Minister tritt zurück
> Der Tourismusminister der Übergangsregierung ist zurück getrteten. Grund
> sind Korruptionsvorwürfe. Ähnliche Vorwürfe gibt es auch gegen Präsident
> Temer.
Bild: Will der Regierung „nicht schaden“: Ex-Minister Henrique Eduardo Alves
Brasília afp | Gut einen Monat nach ihrem Amtsantritt hat die
brasilianische Übergangsregierung bereits den dritten Minister aufgrund von
Korruptionsvorwürfen verloren. Tourismusminister Henrique Eduardo Alves gab
am Donnerstag (Ortszeit) seinen Amtsverzicht bekannt, nachdem ihm die
Annahme von umgerechnet fast 400.000 Euro vom Ölkonzern Petrobras zur Last
gelegt worden war.
Er wolle „der Regierung keine Probleme verursachen“, erklärte Alves, der
zur rechtsliberalen PMDB-Partei von Interimspräsident Michel Temer gehört.
In den vergangenen Wochen waren bereits der Planungsminister Romero Jucá
und der Minister für Transparenz, Fabiano Silveira, nach der
Veröffentlichung von Mitschnitten kompromittierender Telefonate
zurückgetreten.
Die jüngsten Vorwürfe in der Affäre um den staatlichen Ölkonzern Petrobras
gehen auf eine fast 250 Seiten umfassende Erklärung des früheren Chefs der
Petrobras-Tochter Transpetro, Sergio Machado, zurück. Unter den von Machado
belasteten 20 Politikern befindet sich auch Interimspräsident Temer.
Temer soll von Machado nach dessen Aussagen die Zahlung von umgerechnet
380.000 Euro für die Unterstützung der Wahlkampagne eines Verbündeten vor
der Bürgermeisterwahl in São Paulo verlangt haben. Temer wies Machados
Vorwürfe am Donnerstag bei einem TV-Auftritt als „verwerflich, lügnerisch
und verbrecherisch“ zurück.
Temer ist seit Mitte Mai im Amt. Nach dem erfolgreichen Verfahren zur
vorläufigen Amtsenthebung von Präsidentin Dilma Rousseff versprach er, dem
größten Land Lateinamerikas wieder „Glaubwürdigkeit“ zu verschaffen. Der
Senat muss bis Mitte August über die endgültige Amtsenthebung Rousseffs
entscheiden.
17 Jun 2016
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Michel Temer
Brasilien
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