# taz.de -- Manager Eichin verlässt Werder Bremen: Eine saubere Trennung | |
> Der Trainer bleibt, der Manager geht. Thomas Eichin hat den Machtkampf | |
> bei Werder verloren. Sein Nachfolger ist ein Bremer Urgestein. | |
Bild: Kann jetzt woanders verzweifeln: Eichin | |
Bremen dpa | Manager Thomas Eichin hat bei Werder Bremen den brisanten | |
Machtkampf mit Trainer Viktor Skripnik verloren. Nur wenige Tage nach der | |
umjubelten Nichtabstiegsparty beendete der Bremer Aufsichtsrat mit Marco | |
Bode an der Spitze ein unwürdiges Schauspiel. | |
Der Bundesligaklub trennte sich am Donnerstag mit sofortiger Wirkung von | |
Eichin und ernannte den früheren Kapitän Frank Baumann zu seinem | |
Nachfolger. Werders Ehrenspielführer soll in der kommenden Woche die Arbeit | |
aufnehmen, und Skripnik dürfte nach diesem Machtwort sein Traineramt bei | |
den Hanseaten behalten. | |
„In unseren Diskussionen zur künftigen sportlichen Ausrichtung haben wir | |
jedoch unterschiedliche Auffassungen festgestellt, die letztlich der | |
auslösende Moment für die Entscheidung waren, die sportliche Verantwortung | |
in andere Hände zu geben“, begründete Bode in einer Mitteilung des Vereins | |
den Abschied von Eichin nach drei Jahren. | |
Der frühere Eishockeymanager hatte sich zwar nach dem 1:0 gegen Eintracht | |
Frankfurt am Pfingstsamstag in der Öffentlichkeit für Skripnik | |
ausgesprochen. „Wir haben uns klar positioniert, dass wir mit Viktor durch | |
die schwere Zeit gehen, und die schwere Zeit ist noch nicht beendet“, hatte | |
Eichin mehrfach erklärt. Doch an dieses „Treuebekenntnis“ hat selbst | |
Skripnik nicht so richtig geglaubt. | |
Die Fronten zwischen Manager und Trainer waren zum Schluss nach Angaben des | |
Fachmagazins Kicker total verhärtet. Eichin wollte nicht noch einmal mit | |
der Mannschaft in so eine „heikle Situation“ wie zuletzt geraten. Er traute | |
Skripnik eine grundlegende Kursänderung nicht zu und drängte deshalb auf | |
einen Trainerwechsel. Doch der Aufsichtsrat und andere Gremien des Klubs | |
folgten ihm nicht, Eichin war zuletzt isoliert. | |
## Trainerrauswurf nach Heimpleite verhindert | |
Ex-Nationalspieler Bode und das Kontrollgremium hatten bereits nach der | |
Heimpleite gegen Augsburg eine Entlassung des Trainers verhindert. Der | |
Aufsichtsrat traute dem Ukrainer einen erfolgreichen Kampf gegen den | |
Abstieg zu und fühlte sich durch die glückliche Rettung auf den letzten | |
Drücker in der Auffassung bestätigt. | |
Die Neuaufstellung mit Baumann schweißt die Werder-Familie noch enger | |
zusammen. Der neue Manager spielte zwischen 1999 und 2009 für die Bremer in | |
der Bundesliga, war neun Jahre Kapitän der Mannschaft und gewann 2004 das | |
Double. „Er hat uns seine Bereitschaft signalisiert, diesen Job zu | |
übernehmen. Wir werden in den kommenden Tagen alle Details besprechen“, | |
berichtete Bode. | |
Der 40-jährige Baumann war bereits bis zum Sommer 2015 für Werder im | |
Management tätig. Nach einer persönlichen Auszeit von einem Jahr will er | |
nun wieder Verantwortung übernehmen. „Ich habe das Jahr genutzt, um Abstand | |
zu gewinnen, meine bisherige Arbeit zu reflektieren, aber auch um Ideen zu | |
sammeln und mich fortzubilden, teilte der gebürtige Franke mit. | |
19 May 2016 | |
## TAGS | |
Fußball | |
Werder Bremen | |
Viktor Skripnik | |
Alexander Nouri | |
Klassenerhalt | |
Fußball | |
Relegation | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Krise bei Werder Bremen: Das war Skripnix | |
Den Pokalauftakt und drei Bundesligaspiele verloren: Werder Bremen hat | |
gehandelt. Trainer Skripnik und seine Assistenten sind beurlaubt. | |
Werders Klassenerhalt: Bastion gegen alles Böse | |
Werder Bremen bleibt in der Ersten Fußball-Bundesliga – und das ist gut so, | |
nicht nur für den Norden. Eine Hommage. | |
Saisonfazit Werder Bremen: Alles zurück auf Null | |
Werder gewinnt gegen Eintracht Frankfurt und bleibt in der 1. Bundesliga. | |
Ein A-Z zum Klassenerhalt und zu einer seltsamen Saison voller | |
Überraschungen. | |
34. Spieltag Fußball-Bundesliga: Werder schafft Klassenverbleib | |
Stuttgart und Hannover steigen ab. Der angeschlagene SV Werder Bremen | |
rettet sich in der 88. Minute – und Eintracht Frankfurt muss in die | |
Relegation. |