# taz.de -- Literaturpreisträger Pablo Neruda: Zum vierten Mal bestattet | |
> Vor drei Jahren wurde die Leiche Nerudas exhumiert. Es sollte geklärt | |
> werden, ob er nicht doch vergiftet wurde. Das Ergebnis steht aus. | |
Bild: Mitglieder der kommunistischen Partei erweisen Neruda noch einmal die let… | |
ISLA NEGRA ap | Die sterblichen Überreste des chilenischen | |
Literaturpreisträgers Pablo Neruda sind trotz weiterhin offener Frage zu | |
seinem mysteriösen Tod vor 43 Jahren wieder bestattet worden. Seine letzte | |
Ruhe fand der Schriftsteller am Dienstag in der Nähe seines Wohnorts auf | |
einer Felsklippe über dem Pazifik in der Küstenstadt Isla Negra, rund 110 | |
Kilometer nordwestlich von Santiago. Seine Leiche war 2013 exhumiert | |
worden, um die Ursache seines Todes festzustellen. | |
Neruda war 1973 im Chaos nach dem rechtsgerichteten Militärputsch | |
gestorben. Es wurde spekuliert, er sei vergiftet worden. Forensische Tests | |
zeigten in seinen Knochen nun jedoch keine Giftstoffe. Allerdings hatte die | |
chilenische Regierung 2015 erklärt, es sei höchstwahrscheinlich, dass eine | |
dritte Partei für den Tod Nerudas verantwortlich sei. Weitere Tests werden | |
noch von einem internationalen Expertenteam und forensischen Spezialisten | |
durchgeführt. | |
In dieser Woche hatten Nerudas Familienangehörige, Politiker und Fans dem | |
beliebten Dichter noch einmal im Parlamentsgebäude die Ehre bezeugt. Neruda | |
war vom Meer fasziniert, zog es jedoch vor, „Seemann an Land“ zu bleiben. | |
Weltweit ist er für seine Liebesgedichte bekannt, er war aber auch Diplomat | |
und linksgerichteter Politiker sowie ein Freund von Präsident Salvador | |
Allende, der sich bei dem Militärputsch 1973, durch den seine Regierung | |
gestürzt wurde, selbst umgebracht hatte. | |
Im Alter von 69 wurde bei Neruda eine Prostata-Erkrankung diagnostiziert. | |
Er litt zudem an der Verfolgung seiner Freunde. Also plante er, ins Exil zu | |
gehen. Dort hätte er eine einflussreiche Stimme gegen die Diktatur von | |
General Augusto Pinochet sein können. Unter verdächtigen Umständen starb er | |
dann aber zwölf Tage nach dem Umsturz. | |
Raul Bulnes von der Neruda-Stiftung sagte, die Rückkehr des Autoren nach | |
Isla Negra ermögliche es diesem, wieder auf das Meer zu blicken. Und das | |
Betrachten des Meeres sei kein Sterben – es werde zu Leben und das sei für | |
einen Dichter alles. | |
27 Apr 2016 | |
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