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# taz.de -- Kommentar Freispruch für Fitschen: Nur eine Baustelle abgearbeitet
> Der Freispruch für Fitschen und seine Kollegen ist überzeugend. Die
> Probleme der Deutschen Bank sind damit aber längst noch nicht gelöst.
Bild: Einen zweistelligen Milliardenbetrag hat die Bank bereits für Rechtsvers…
Das Urteil des Münchner Landgerichts war überfällig. Der Freispruch für den
Co-Chef der Deutschen Bank, Jürgen Fitschen, und vier ehemalige Manager des
Instituts hatte sich nicht nur abgezeichnet. Das Urteil im Zusammenhang mit
der Pleite der Kirch-Gruppe überzeugt auch. Kaum zu glauben, dass eine
weltweit operierende Investmentbank einen großen Kunden via TV mit Absicht
in die Pfanne haut.
Dem öffentlich ein wenig tapsig auftretenden Fitschen-Vorgänger Breuer
dürfte seine Bemerkung über die trüben Aussichten für den Mediengiganten
Kirch dummerweise rausgerutscht sein. Intern dürfte man wohl
selbstverständlich über Kirch und über Geschäfte mit seinem Konkurrenten
Rupert Murdoch laut nachgedacht haben.
In Frankfurt ist man hörbar froh, wenigstens eine juristische Baustelle
abgearbeitet zu haben. Medial war die Schlammschlacht hart. Immerhin konnte
die Abteilung „Strategische Rechtskommunikation“ das PR-Blatt wenden:
Mittlerweile steht die Staatsanwältin im Kreuzfeuer der Kritik. Viel
gewonnen ist seit Montag für die Deutsche Bank aber nicht. Auch wenn die
Spitzen-Großbanker gerne wieder nur nach vorne schauen möchten, diverse
Altlasten drücken nicht allein den Aktienkurs in den Keller.
Im Kölner Karstadt-Verfahren steht ein weiterer hoher Millionenvergleich
mit der Quelle-Erbin Madeleine Schickedanz ins Haus. Aber auch das sind
„Peanuts“, mag man ein Wort des früheren Deutsche-Bank-Bosses Hilmar Kopper
mal wieder zitieren. Einen zweistelligen Milliardenbetrag haben Fitschen
und seine Vorgänger bereits für Rechtsverstöße auf drei Kontinenten
berappt. Zusätzliche 5,5 Milliarden Euro wurden in der Bilanz für Prozesse
und Vergleiche zurückgestellt. Aber nicht allein ein Verband der
Kleinaktionäre bezweifelt, ob das ausreichen wird. Dieser hat eine
Sonderprüfung durchgesetzt. Die Hauptversammlung im Mai wird auch ohne
„München“ spannend.
25 Apr 2016
## AUTOREN
Hermannus Pfeiffer
## TAGS
Deutsche Bank
Jürgen Fitschen
Leo Kirch
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Banken
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