# taz.de -- Kommentar Vattenfalls Braunkohle: Ein unverantwortlicher Deal | |
> Vattenfall „verkauft“ seine klimaschädliche Braunkohlesparte. An den | |
> Klimaschäden ändert sich dadurch jedoch nichts. | |
Bild: Tschüss, Dinosaurier! Lange werden diese umweltschädlichen Exemplare ho… | |
Jetzt haben wir es Schwarz auf Weiß: Mit Braunkohle ist in Deutschland kein | |
Geld mehr zu verdienen. Um seine dreckigen Tagebaue und klimaschädlichen | |
Kraftwerke überhaupt loszuwerden, muss der schwedische Staatskonzern | |
Vattenfall dem neuen Eigentümer – einem tschechischen Energiekonzern und | |
einem Finanzinvestor – [1][sogar noch Geld dazugeben]. Denn die Kosten für | |
die Behebung der Landschaftsschäden und die Pensionen der Mitarbeiter sind | |
höher als die möglichen Gewinne, die mit der Braunkohle noch zu machen | |
sind. | |
Dass die neuen Eigentümer zu den Kraftwerken noch 1,7 Milliarden Euro in | |
bar übertragen bekommen, dürfte für Greenpeace eine Bestätigung sein: Der | |
Umweltverband hatte ebenfalls ein Gebot für Vattenfalls Braunkohlesparte | |
abgegeben, aber von Anfang an erklärt, dass man nichts bezahlen, sondern | |
Geld dazubekommen wolle. | |
Nun ist es genauso gekommen. Nur, dass die neuen Eigentümer keine | |
Umweltschützer sind, welche die Braunkohle möglichst umwelt- und | |
sozialverträglich abwickeln wollen, sondern zwei Konzerne, die versuchen | |
dürften, möglichst viel Gewinn aus ihrem neuen Besitz herauszuholen – | |
zulasten der Beschäftigten und der Rücklagen. | |
Nicht nur der schwedische Staat, der aus Klimaschutzgründen auf den Verkauf | |
gedrängt hat, muss sich jetzt ernsthaft fragen, ob er diesen | |
unverantwortlichen Deal abnickt. Denn an den Klimaschäden ändert sich | |
dadurch nichts. Auch die deutsche Politik, die sich bisher völlig passiv | |
verhalten hat, muss endlich aufwachen. Nötig ist eine klare Ansage der | |
Bundesregierung, wie viel Braunkohle noch verfeuert werden darf, wenn | |
Deutschland seine Klimaziele erfüllen will. Und die Länder müssen alles | |
tun, um Rücklagen für die Rekultivierung zu sichern. Was anderenfalls | |
droht, ist vom Atommüll bereits bekannt: Die Unternehmen kassieren die | |
Gewinne, das Kostenrisiko trägt am Ende der Steuerzahler. | |
19 Apr 2016 | |
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## AUTOREN | |
Malte Kreutzfeldt | |
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