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# taz.de -- Terroranschläge in Brüssel: Warnung aus den USA?
> Wer wusste was? Seit wann? Und von wem? Die belgischen Antiterrorfahnder
> stehen in der Kritik. Jetzt sorgen Angaben aus den Niederlanden für
> Verwirrung.
Bild: Trauer an der Metrostation Maalbeek
Berlin/Berlin dpa/afp | Rund eine Woche nach den islamistischen
Selbstmordattentaten in Brüssel sind neue Informationen über frühere
Warnungen zu Tätern aufgetaucht. Die Niederlande wurden nach eigenen
Angaben bereits eine Woche vor den Anschlägen von der Polizei in New York
über den radikalen Hintergrund von zwei Attentätern informiert.
Wie Justizminister Ard van der Steur am Mittwoch dem Parlament in Den Haag
mitteilte, meldete der Sicherheitsdienst der New Yorker Polizei am 16. März
den kriminellen Hintergrund von Ibrahim El Bakraoui und den radikalen und
terroristischen Hintergrund seines Bruders Khalid. Außerdem seien die
Niederlande darüber informiert worden, „dass beide Brüder von den
belgischen Behörden gesucht werden“, schreibt der Minister.
Einen Tag später, am 17. März, sei dies auch bei Gesprächen zwischen
niederländischen und belgischen Polizeidiensten zur Sprache gekommen.
Die belgische Bundespolizei bestritt die Angaben. Bei dem Treffen am 17.
März sei es nicht um die Bakraoui-Brüder gegangen, sondern um eine Razzia
in Brüssel am 15. März, bei der ein algerischer Terrorverdächtiger
festgenommen wurde. Der Mann wurde in einer Wohnung gefasst, die Khalid El
Bakraoui unter falschem Namen angemietet hatte.
## Belgien dementiert
Zuvor hatte schon die Türkei den belgischen Behörden vorgeworfen, sie
hätten Warnungen ignoriert, dass Ibrahim El Bakraoui ein „terroristischer
Kämpfer“ sei. Er war im Juni in der Türkei festgenommen und in die
Niederlande abgeschoben worden. Nach Angaben der niederländischen Regierung
stand Ibrahim el Bakraoui seit September auf einer Überwachungsliste.
Warum die Niederlande von der New Yorker Polizei über zwei belgische
Staatsbürger informiert wurden, konnte der Minister noch nicht sagen.
Bei den Anschlägen in Brüssel waren am Dienstag vergangener Woche 32
Menschen getötet worden. Ibrahim El Bakraoui (29) sprengte sich mit einem
Komplizen am Flughafen in die Luft, sein Bruder Khalid (27) in der
Metro-Station Maelbeek.
## Flughafen weiter geschlossen
Noch immer unklar ist, wann am Flughafen wieder Passagiermaschinen starten
und landen können. „Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren“, teilte der
Airport am Mittwochvormittag mit. Ein konkreter Termin für die
Wiederaufnahme des Betriebs könne aber noch nicht genannt werden.
Anfang der Woche war zunächst dieser Mittwoch als mögliches Datum genannt
worden. Am Dienstagabend kam dann aber die Nachricht, dass der Flughafen
auch am siebten Tag nach den Attentaten für den Reiseverkehr geschlossen
bleiben muss.
Bei dem Anschlag war die Abflughalle des Brüsseler Flughafens zerstört
worden. Um den Passagierverkehr wieder aufnehmen zu können, wurden in den
vergangenen Tagen in einem nicht zerstörten Teil des Airports provisorische
Check-in-Schalter aufgebaut. Ein großer Test der neuen Abfertigung sollte
an diesem Mittwoch ausgewertet werden.
30 Mar 2016
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