| # taz.de -- Onlineredakteure fordern Tarifvertrag: Warnstreik bei „Zeit Onlin… | |
| > Anfang April wollen die „Zeit Online“-Mitarbeiter streiken. Denn sie | |
| > verdienen deutlich weniger als die Kollegen bei der gedruckten Ausgabe. | |
| Bild: Viel geklickt, schlecht bezahlt | |
| Die Mitarbeiter von Zeit Online in Berlin wollen Anfang April streiken. Bei | |
| einer anonymen Befragung vor Ostern hat sich eine Mehrheit für einen | |
| Warnstreik ausgesprochen. Wann und wie genau gestreikt werden soll, ist | |
| noch unklar. | |
| Die Redakteure fordern höhere Gehälter. Sie wollen, so wie ihre Kollegen | |
| bei der gedruckten Ausgabe, nach dem Tarifvertrag für Zeitschriften bezahlt | |
| werden. Während die Redaktion der Print-Zeit tarifvertraglich gebunden ist, | |
| ist es die Onlineredaktion als ausgegliederte Digital GmbH nicht. So | |
| verdienen die Onliner bisher deutlich weniger als die Redakteure beim | |
| Blatt. Außerdem verlangen sie ein 13. Monatsgehalt, Zuschüsse zum | |
| Presseversorgungswerk, also zur Altersversorgung, Entfristungen von | |
| Verträgen und höhere Löhne für studentische Mitarbeiter. | |
| Die Onliner begründen ihre Forderungen auch damit, dass Print- und | |
| Onlinekollegen immer enger zusammenarbeiten und in Zukunft in Berlin auch | |
| das Redaktionsgebäude teilen werden. Seit drei Jahren verhandelt der | |
| Betriebsrat mit der Verlagsgeschäftsführung, seit November sitzen die | |
| Gewerkschaften mit am Tisch. Innerhalb kurzer Zeit sind mehr als zwei | |
| Drittel der Online-Belegschaft der Gewerkschaft beigetreten. | |
| Die Angebote der Geschäftsleitung in den bisherigen Verhandlungsrunden | |
| seien „unzureichend“ gewesen, heißt es in einer internen Mail an die | |
| Belegschaft. Daher habe man sich für die befristeten Streiks und für das | |
| Aussetzen der nächsten Verhandlungsrunde entschieden. Im Februar hatten die | |
| Zeit Online-Mitarbeiter mit einer „kreativen Mittagspause“ vor dem | |
| Verlagsgebäude in Berlin öffentlichkeitswirksam protestiert. | |
| Viele Verlage haben ihre Onlineredaktionen ausgegliedert und bezahlen den | |
| dortigen Mitarbeitern weniger als den Printkollegen. Einen | |
| Online-Tarifvertrag gibt es bisher nicht. Mit Zeit Online würde nun zum | |
| ersten Mal eine dieser ausgegliederten Redaktionen streiken. | |
| 28 Mar 2016 | |
| ## AUTOREN | |
| Anne Fromm | |
| ## TAGS | |
| Zeit Online | |
| Online-Journalismus | |
| Tarifvertrag | |
| Warnstreik | |
| Zeit Online | |
| Online-Journalismus | |
| Online-Journalismus | |
| Scheinselbstständigkeit | |
| Die Zeit | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Tarifverhandlungen bei „Zeit Online“: Der Kampf hat sich gelohnt | |
| Die „Zeit“ zahlt ihrer Online-Redaktion künftig Gehälter nach Tarif. Die | |
| dort Beschäftigten erhalten höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen. | |
| Kommentar Streik bei „Zeit Online“: Guter Journalismus kostet Geld | |
| Die Zeit-Onliner wollen Anfang April streiken. Eine wichtige Entscheidung, | |
| die weit über die kleine Berliner Redaktion hinaus Bedeutung haben kann. | |
| Arbeitsbedingungen bei der Zeit: Online ist streikbereit | |
| Die Redakteure von „Zeit Online“ fordern höhere Löhne und stoßen auf | |
| heftigen Widerstand. Ihr Kampf könnte die Branche verändern. | |
| Scheinselbstständigkeit im Journalismus: Plötzlich angestellt | |
| Die „Süddeutsche Zeitung“ und deren Onlineredaktion stellen ihre | |
| Pauschalisten jetzt fest an. Andere Verlagshäuser dürften nachziehen. | |
| Zeit-Geschäftsführer über freie Autoren: „Die meisten sind gut drauf“ | |
| Der „Zeit“-Verlag verdient gut, freie Autoren profitieren davon aber nicht | |
| wie gewünscht. Geschäftsführer Rainer Esser meint: Für „Die Zeit“ arbei… | |
| macht Freude. |