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# taz.de -- Stadt Hamburg kündigt Quartiersverein: Koze fliegt raus
> Die Stadt Hamburg hat dem Verein gekündigt, der Räume ans „Kollektive
> Zentrum“ im Münzviertel vermietet.
Bild: Nicht das erste Mal, dass das „Koze“ Stress bekommt: Im September rü…
HAMBURG taz | Die Situation des „Kollektiven Zentrums“ (Koze) im
Münzviertel spitzt sich erneut zu: Der gemeinnützige Quartiersverein
„Kunstlabor naher Gegenden (Kunage)“, der die ehemalige Kita auf dem
Gelände der Gehörlosenschule von der Finanzbehörde gemietet hat, erhielt
Anfang der Woche eine Kündigung. Zum Monatsende sollen sie raus.
Damit hätte das Koze keine Bleibe mehr. Zuvor hatte der Verein eine
Stromrechnung über 30.050,44 Euro erhalten und daraufhin einen Anwalt
eingeschaltet. Als Alternative bietet die Stadt den Aktivisten an, eine
Unterwerfungserklärung zu unterzeichnen. Darin müssten sich der
Quartiersverein verpflichten, im November widerstandslos ausziehen.
„Das ist eine abstruse Forderung“, sagt ein Koze-Sprecher. Bei dem
Stromzähler handele es sich nicht um den des kollektiven Zentrums, sondern
um den der ehemaligen Gehörlosenschule, die sich auf dem gleichen Gelände
befand.
„Die Dreistigkeit, mit der der Landesbetriebs Immobilienmanagement und
Grundvermögen versucht, seine Profitinteressen durchzusetzen, ist
grenzenlos und verfehlt seinen Auftrag, als staatliche Institution, im
Auftrag und Interesse der Öffentlichkeit zu handeln, zum wiederholten
Male“, kritisieren die Koze-Aktivisten in einer Erklärung. Einmal mehr
verstricke sich der Landesbetrieb in Lügen und Intrigen.
Die Stadt begründet die Kündigung damit, dass sie einer möglichen
juristischen Auseinandersetzung mit ihrem Mieter Kunage vorbeugen wolle.
Das solle sicherstellen, dass sie mit dem Abriss des Gebäudes spätestens im
November 2016 beginnen könne, um ein Bauvorhaben wie geplant zu
realisieren.
„Leider können wir nach den Bekundungen der vergangenen Monate nicht
ausschließen, dass unsere Kündigung zu einer mietrechtlichen
Auseinandersetzung führt“, heißt es in einem Schreiben, das der
Quartiersverein von der Stadt erhielt.
Anfang September war im Münzviertel ein Großaufgebot der Polizei vor dem
Gebäude des „Kollektiven Zentrums“ angerückt. Die angrenzende Norderstra�…
wurde für mehrere Stunden von der Polizei gesperrt. Hintergrund waren nach
Angaben der Polizei Abrissarbeiten im Hinterhof sowie an dem angrenzenden
Gebäude, der ehemaligen Gehörlosenschule. Stundenlang kreiste ein
Polizeihubschrauber über dem Gebiet, auch ein Wasserwerfer war vor Ort.
10 Mar 2016
## AUTOREN
Lena Kaiser
Katharina Schipkowski
Gernot Knoedler
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