# taz.de -- Fifa verabschiedet Reform: Transparenz als Versprechen | |
> Der Fußball-Weltverband verabschiedet mit deutlicher Mehrheit eine | |
> Reformagenda, die überfällig war. Nur ein Delegierter schoss dagegen. | |
Bild: Francois Carrad, Chef des Reform-Komitees, kann sich freuen: Hat die Fifa… | |
Berlin taz | Die Fifa hat sich eine [1][Reformagenda] verordnet. Sie wurde | |
auf dem außerordentlichen Kongress des Fußball-Weltverbandes in Zürich | |
angenommen. 179 Delegierte stimmten dafür, 22 dagegen. Damit war die | |
erforderliche Dreiviertelmehrheit deutlich erreicht. | |
Nur ein Delegierter opponierte offen gegen die Agenda, Gonzalo Boye Tuset | |
vom Fußballverband Palästinas: „Während des Sturms kann das Boot nicht | |
repariert werden“, sagte er im Vorfeld der Abstimmung. „Diese Reformen | |
bedrohen die Zukunft der Fifa. Sie laufen in die falsche Richtung. Es gibt | |
keine echte Transparenz.“ | |
Doch die Mehrheit der Funktionäre war anderer Meinung und reagierte auf den | |
Druck der Ermittlungsbehörden sowie der Medien: Sie verabschiedeten ein | |
Paket, das die Fifa transparenter und demokratischer machen soll. Mit der | |
Reform will der Weltverband die politische von der ökonomischen | |
Entscheidungsebene trennen. | |
„Wir müssen eine Botschaft an die Welt richten, eine Botschaft der | |
Einheit“, hatte Fifa-Interimspräsident Issa Hayatou aus Kamerun erklärt. | |
„Die Fifa beginnt ihre Reise mit dem Ziel, Vertrauen wiederherzustellen.“ | |
Wer dieser Reiseleiter, sprich Fifa-Präsident ist, konnte bislang im ersten | |
Wahlgang noch nicht geklärt werden. | |
„Wenn das Reformpaket nicht angenommen wird, ist egal, wer Präsident wird, | |
der hätte dann einen Scherbenhaufen“, sagte Wolfgang Niersbach, der trotz | |
seiner Verwicklung in den Skandal um die WM-Vergabe 2006 nach Deutschland | |
[2][noch in der Fifa-Exekutive] sitzt. Die Blockierer aus Afrika und Asien, | |
die einen Reformprozess beim Kongress 2014 in São Paulo verhindert hatten, | |
schwiegen diesmal. | |
Hayatou war lange ein Gegner von Reformen. Doch nun war die Lage durch die | |
Ermittlungen der US-Justiz im Funktionärsskandal und die finanziell | |
schwierige Situation bedrohlich genug, um Zweifler auf Kurs zu bringen. Bis | |
2018 wird die Fifa einen Verlust von über 500 Millionen Euro machen und die | |
Reserven von 1,5 Milliarden zum Schmelzen bringen. | |
26 Feb 2016 | |
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## AUTOREN | |
Markus Völker | |
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