# taz.de -- Die Wahrheit: Geili Kylie | |
> Zwischen den beiden Marken Kylie Minogue und Kylie Jenner ist noch Platz | |
> für eine dritte Kraft im umkämpften Markensektor: Kylie Zylka. | |
Bild: Ist sonst eher nur mit Lederjacke und ohne Blumen zu sehen: Sängerin Pin… | |
Auf dem Einwohnermeldeamt habe ich soeben meinen Vornamen in „Kylie“ ändern | |
lassen. Denn erstens klingt Kylie Zylka (zwei y, zwei l, zwei k!) ja wohl | |
geili. Und zweitens habe ich große Lust, ein bisschen in den | |
Markenrechts-Beef einzusteigen, den die anderen beiden Kylies momentan | |
miteinander haben. | |
Kylie Minogue hat Angst, dass Kylie Jenner ihren „Kylie“-Produkten (den | |
Parfums „Kylie Darling“, „Kylie Sweet Darling“ und „Kylie Sexy Darlin… | |
gefährlich werden könnte. Denn Kylie Jenner weiß ebenfalls, wo der Frosch | |
seine Locken hat und wie man seinen Typ optimiert, und will | |
„Kylie“-Lippenstifte, auf Dauer vielleicht sogar „Kylie“-Unterwäsche | |
verkaufen. Genau da könnten, so fürchtet Minogue, sich die Fans täuschen | |
lassen: Eigentlich wollen sie Kylie Minogue sein, aber der BH lässt sie | |
aussehen wie Kylie Jenner! Bei der ich erst mal nachgucken musste, wer das | |
ist – eine 18-jährige Reality-TV-Schönheit, der Kylies BHs eh nicht passen. | |
Markenrechte für die Kylieose-Anti-Pilzinfektions-Creme, das | |
Kylie-Myrus-Doppelgänger-Portal und den niemals reißenden Kylie-Riemen für | |
alle BMW- und Opelmodelle zwischen Profil 5 und 17 hat bislang noch niemand | |
beantragt – da komme ich ins Spiel. Und freue mich schon auf nach „Kylie | |
Sweet Darling“ duftende Post von Australiens Profianwälten. | |
Markenrechte sind eben kein Zuckerschlecken. Ganz besonders, wenn es um | |
Puffbrause geht. Im Schweizer Kanton Waadt gibt es ein kleines Dorf mit | |
rund 1.000 Einwohnern, einer obligatorischen Uhrenfabrik, einem Bäcker, | |
drei gelben Pilzen im blauen Wappen und diversen Weinbergen. Das Dörfchen | |
heißt seit 885 u. Z. Champagne. Aber wie darf wohl der Wein nicht heißen, | |
der mithilfe sämtlicher Dorffüße aus den wenigen lokalen Trauben gepresst | |
wird? Egal ob mit Flaschengärung oder ohne? Richtig. Für die Bewohner gilt | |
dieses Verbot nicht: Das sind „Champagner“. Chapeau! | |
Einen kleinen Sieg gab es vor einer Weile allerdings für den lokalen Bäcker | |
zu verzeichnen, der immerhin 330 Mitarbeiter beschäftigt, von denen | |
wahrscheinlich nicht alle im Dorf wohnen: Seine „Flutes de Champagne“ – | |
gedrehte knusprige Blätterteigflöten, die man hier als „Hefegebäckstangen�… | |
kennt, dürfen auch so genannt werden. Kein Mensch kauft in der Schweiz eine | |
Packung „Champagnerflöten“ und wundert sich dann, wieso sie das Getränk so | |
schlecht halten und beim Anstoßen so dürftig klingen. | |
Die Konsumenten sind eben nicht mohndoof. Bei jenen viereckigen, | |
schokoladigen Puffreis-Häppchen, die man Kindern einst in die Patschhände | |
drückte, lange bevor es die salz-, gluten- und spaßfreien runden | |
Reiswaffeln gab, hat schließlich auch nie jemand geglaubt, er äße ein Stück | |
Japan. Obwohl sie – vermutlich wegen der Zutat Reis – „Nippon“ heißen.… | |
habe neulich ein paar „Nippon“ gekauft, als Nachtisch für einen | |
Sushi-Abend. Den Witz hat mal wieder keiner verstanden. Aber immerhin | |
ließen sich die Schokotafeln einigermaßen elegant mit Stäbchen greifen. | |
4 Mar 2016 | |
## AUTOREN | |
Jenni Zylka | |
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