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# taz.de -- Bahnumzug: Diebsteich wird aufgehübscht
> Senat bekräftigt Verlegung des Altonaer Fernbahnhofs und will den neuen
> Standort mit einem repräsentativen Bahnhof aufhübschen.
Bild: Das soll bald vorbei sein: Der Bahnhof Altona wird an den Diebsteich verl…
HAMBURG taz | Die Verlagerung des Bahnhofs Altona an den Diebsteich nimmt
konkrete Formen an. Während die rot-grüne Mehrheit in der Bürgerschaft am
Mittwoch einen Antrag durchwinkte, „die richtigen Weichenstellungen“ für
die Verlegung vorzunehmen, gab der Senat bekannt, dass der neue Fernbahnhof
„ein attraktives Empfangsgebäude“ bekommen werde. Bislang hatte die Bahn
lediglich vier überdachte Bahnsteige für sechs Fern- und zwei S-Bahn-Gleise
geplant. „Eine Bedarfshaltestelle“ wäre das geworden, kritisierte der
SPD-Abgeordnete Dirk Kienscherf, von „Billig-Bahnhof“ sprach auch seine
CDU-Kollegin Franziska Grunwald.
In einem „Letter of Intent“, einer halbwegs verbindlichen
Absichtserklärung, stimmte die Bahn jetzt doch einem Bahnhofsgebäude zu. Es
soll im Rahmen eines städtebaulichen Wettbewerbs entworfen und 2023
fertiggestellt werden. Ebenfalls bekannt wurde, dass der neue Bahnhof
barrierefrei geplant werden soll.
Eben diese beiden Themen – Barrierefreiheit und Bahnhofshalle – hatten die
rot-grünen Mehrheitsfraktionen in einem Antrag gefordert, den die
Bürgerschaft auch debattierte und verabschiedete. Dabei war er durch das
Vorpreschen des Senats als reine PR-Maßnahme entlarvt: Die erwähnte
Absichtserklärung nämlich hatten Bahn und Stadt schon Anfang Januar
unterschrieben, Mitte desselben Monats dann hatten die Koalitionäre den
Antrag formuliert, in dem sie ebendas fordern, was der von ihnen getragene
Senat just zuvor eingetütet hatte.
Während sich Oberbaudirektor Jörn Walter am Mittwoch erfreut darüber
zeigte, „dass sich Stadt und Deutsche Bahn auf einander zubewegt“ haben,
hagelte es von der Opposition Kritik: Von einem „Antrag für die Showbühne“
war da die Rede und einem „Verfahren, das mit demokratischer Fairness
nichts zu tun“ habe. Die FDP kritisierte vor allem, dass die Stadt die
Bahnhofshalle selbst bezahlen müsse. „Wir übernehmen die Kosten, weil wir
wollen, dass es vernünftig wird“, hatte , hatte der Sozialdemokrat
Kienscherf zuvor gesagt.
Grundsätzliche Kritik an der Verlagerung an den Diebsteich äußerten nur
Linke und AfD: Heike Sudmann (Linke) bemängelte, der Bahnhof werde „in die
Walachei“ verlegt. „Altona hat 100.000 Fahrgäste, für den Diebsteich
rechnen Prognosen nur mit 20.000“, so Sudmann weiter: Anders als Altona
heute verfüge der Diebsteich eben nicht über „zwei S-Bahn-Linien und einen
Busbahnhof“.
2 Mar 2016
## AUTOREN
Marco Carini
## TAGS
Deutsche Bahn
Stadtentwicklung Hamburg
Altona
Altonaer Bahnhof
Stadtentwicklung Hamburg
Transparenzgesetz
AfD Hamburg
Altonaer Bahnhof
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