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# taz.de -- Hochschule in Berlin: Für Studis bald Schluss mit teuer
> Das neue Berliner Studentenwerksgesetz könnte in Zukunft auch für
> Fremdesser niedrigere Mensapreise bringen.
Bild: Bald wohl nicht besser, aber immerhin billiger: Fremd-Mensaessen.
Berlin taz | Es ist seit Jahren ein Ärgernis für Berliner Studierende: Wenn
sie in Potsdamer Mensen essen, zahlen sie dort für jede Mahlzeit den
Gästepreis – und der ist mehr als doppelt so hoch wie der für Studenten.
Aber das könnte sich nun bald ändern. Denn das Berliner Abgeordnetenhaus
hat am Donnerstag das neue Berliner Studentenwerksgesetz beschlossen, das
wirklich allen Hochschülern den günstigen Studentenpreis bringen könnte.
Dass Studentenwerke in ihren Mensen auch Studierende aus anderen Städten
zum vergünstigten Preis essen lassen, hatte der Landesrechnungshof NRW 2012
bemängelt: Sie würden so von einem Studentenwerk subventioniert, für das
sie gar keine Beiträge zahlten. Seit dem Wintersemester 2012/2013 müssen
deshalb Studierende in Berlin und Potsdam draufzahlen.
Allerdings beschloss das Brandenburger Parlament bereits am 28. April 2014
ein neues Hochschulgesetz, in dem Brandenburger Studentenwerken die
Möglichkeit eingeräumt wird, Kooperationsvereinbarungen mit anderen
Studentenwerken zu schließen. Solche Vereinbarungen würden den Studierenden
Berlins und Potsdams die niedrigen Preise zurückbringen – aber das Berliner
Studentenwerk konnte wegen des alten Studentenwerksgesetzes, das noch von
2004 war, bisher keine schließen.
Im neuen Gesetz findet sich jetzt aber ein Passus dafür, und Jürgen
Morgenstern vom Studentenwerk Berlin beteuert: „Es ist erklärter Wunsch der
Geschäftsführungen beider Studentenwerke, dass nach Inkrafttreten des neuen
Gesetzes sofort eine Verwaltungsvereinbarung vereinbart wird.“
## Mensa-Pendler gezählt
Warum hat es überhaupt so lange gedauert, das Gesetz zu ändern? „Die
Änderung, die es ermöglicht, dass Kooperationsverträge über die
Essensversorgung abgeschlossen werden können, ist nur eine Neuerung im
Gesetz“, erklärt Thorsten Metter, Sprecher der Senatsverwaltung für
Wissenschaft. „Deshalb war eine umfangreiche Abstimmung mit anderen
Beteiligten, beispielsweise anderen Verwaltungen notwendig.“
Dafür soll jetzt aber alles ganz schnell gehen: Weil die Gesetzesänderung
für das Studentenwerk nicht überraschend komme, habe dieses bereits einen
Entwurf für einen Kooperationsvertrag mit dem Potsdamer Studentenwerk „in
der Pipeline“.
Philipp Bahrt vom Allgemeinen Studierenden-Ausschuss der Freien Universität
begrüßt das: „Es ist immer gut, wenn man sich nicht gegenseitig
abschottet.“ Dass es dafür lange gebraucht hat, verwundert ihn nicht: „Auch
beim Wohnungsbau oder der Unterbringung von Geflüchteten mahlen die Mühlen
des Senats ja bekanntlich langsam.“
Den Studentenwerken wird durch die Änderung wahrscheinlich weder in Berlin
noch in Potsdam großer finanzieller Schaden entstehen: Schon von April bis
Juni 2013 wurden die Mensa-Pendler gezählt. Damals kam heraus, dass 176
Berliner Studierende regelmäßig in Potsdam und 278 Potsdamer Studierende
regelmäßig in Berlin essen – weit unter einem Prozent der Mensa-Gäste.
18 Feb 2016
## AUTOREN
Klaas-Wilhelm Brandenburg
## TAGS
Mensa
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