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# taz.de -- Aktion für Flüchtlinge in Griechenland: Kultur als Erste Hilfe
> Stationen der Flucht in künstlerischen Installationen – eine Aktion in
> Athen veranschaulicht, was Flüchtlinge erleben mussten.
Bild: Gestrandet auf dem Weg nach Norden: Flüchtlingsfamilie auf dem Victoriap…
Athen taz | Leise Musik schwebt durch den ersten Stock des Ballsaals im
leerstehenden Bageion-Hotels am Omoniaplatz im Zentrum von Athen. Es riecht
nach Gewürzen. Sie wurden in Form von Flüchtlingsländern angeordnet und auf
einem langen Tisch ausgestellt. Der Raum ist den Heimatländern gewidmet,
aus denen zurzeit viele Menschen versuchen, nach Europa zu flüchten.
Auf zwei weiteren Stockwerken sind in medienübergreifenden Installationen
Stationen dieser Flucht thematisiert. „Die begehbaren Installationen sollen
veranschaulichen, was die Flüchtlinge erleben mussten“, sagt die 35-jährige
Schauspielerin und Kulturmanagerin Martha Bouziouri, Initiatorin des Dome
Event Athen. Das versteht sich als internationales Forum zu
Flüchtlingsfragen.
Zum Auftakt des Dome Event fanden am Wochenende Podiumsdiskussionen im
Goethe-Institut Athen im Zentrum der griechischen Hauptstadt statt.
Insgesamt 21 Nichtregierungsorganisationen, Projekte aus Deutschland,
Griechenland und dem Libanon stellten sich vor. Initiativen aus Syrien
wurden per Skype zugeschaltet. Sie gaben einen Einblick in die dramatische
Lage vor Ort.
Weit mehr als 100.000 Menschen kamen allein in diesem Jahr über das
Mittelmeer nach Griechenland. „Wir dürfen nicht auf der Stelle treten“,
sagt Bouziouri. Die Initiativen in Athen präsentierten auch Theater,
Kochkurse von und mit Flüchtlingen, gemeinsames Gärtnern – vieles, was
vorerst keine gemeinsame Sprache benötigt, aber dem Austausch dient.
Andere wie die deutsche Initiative Kiron setzen auf sofortige Bildung. Dazu
rief Kiron eine Universität für Flüchtlinge ins Leben. Die von Studierenden
gegründete Initiative kooperiert mit deutschen Universitäten. So soll
Flüchtlingen schnell zum regulären Studium verholfen werden.
Die Installationen am Omoniaplatz sind noch bis zum 6. März begehbar. Eine
ist besonders eindringlich: Ein weißes Eisenbett mit weißen Laken steht
inmitten eines Raums. Auf dem Kopfkissen liegt ein DIN-A4-Blatt, auf das
mit rotem Filzstift ein Herz und eine Kerze gezeichnet sind. Eine Frau
sitzt in der Ecke und spielt Trauermusik auf der Lyra. Ein Raum für die
Toten. Man will den Besuchern nahebringen, was die Flüchtenden erleiden
mussten, bevor sie Europa erreichten.
1 Mar 2016
## AUTOREN
Theodora Mavropoulos
## TAGS
Flüchtlinge
Migration
Griechenland
Schwerpunkt Flucht
Athen
Kunst
Schwerpunkt Flucht
Schwerpunkt Flucht
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