# taz.de -- Berlinale - Kolumne: Draußen im Kino (1): Am Ende geht alles gut a… | |
> Die Berlinale ist eröffnet. Es geht um Vergangenheit und Zukunft. Die | |
> Tage gehen dahin. Und am Ende geht alles gut aus. | |
Bild: Man scherzt mit der Schlange. | |
Am Donnerstag wurde die Berlinale eröffnet. Alles ist wie immer. Am | |
Mittwoch geht man zum Beispiel seinen Akkreditierungsausweis abholen und | |
scherzt mit der Schlange. Das Foto auf dem Akkreditierungsausweis ist schon | |
ziemlich alt, aber auch nicht wirklich schlimm. Früher war der | |
Pressebereich im Untergeschoss des „Berlinale-Palast“ genannten Gebäudes | |
immer sehr gut besucht und ein großer Spaß. | |
Mittlerweile ist er völlig verwaist. Hier holt man sich die sogenannte | |
Berlinale-Tasche. Sie sieht jedes Jahr anders aus. Diesmal besteht sie aus | |
Filz und ist wie so oft nicht wirklich gut gearbeitet. Bei der ersten | |
Benutzung des Reißverschlusses geht dieser kaputt. Der Reißverschluß meiner | |
Jacke ist auch kaputt. Zum Glück scheint der Winter vorbei zu sein. So | |
gehen die Tage dahin. | |
Am nächsten Tag gibt es den Eröffnungsfilm. Viele der Zuschauerkollegen | |
gucken vor der Vorstellung in ihre Smartphones und treiben sich in sozialen | |
Netzwerken herum, weil sie es nicht ertragen können, nichts zu tun. | |
Komisch, dass das nicht verboten ist. Der Eröffnungsfilm heißt „Hail, | |
Caesar!“, ist von den Coen-Brüdern und eine „Working Title Production“. | |
Filmproduktionsfirmen haben oft fantasievolle Namen. Man möchte sich gerne | |
die Namen dieser Firmen notieren, wird das aber sicher wieder vergessen. Da | |
man denkt, es sei eine Shakespeare-Adaption, ist man nicht so gespannt auf | |
den Film. | |
In Wirklichkeit geht es aber um Vergangenheit und Zukunft. Der Held von | |
„Hail, Caesar!“ ist in der Vergangenheit angestellt und ärgert sich oft, | |
weil er keine geregelten Arbeitszeiten hat. Sein Geschäft ist am | |
Aussterben, wegen der Fernsehgeräte, die gerade aufkommen. Ein Abgesandter | |
der Firma Lockheed möchte ihn für sein Unternehmen gewinnen. | |
Zum Beweis dafür, dass er für die Zukunft steht, zeigt er dem Umworbenen | |
ein Bild der Wasserstoffbombenexplosion auf dem Bikini-Atoll. „Future“ | |
nennt sich auch die kommunistische Organisation beleidigter | |
Drehbuchautoren, die den Starschauspieler gekidnappt hat. Am Ende geht aber | |
alles gut aus. | |
Sympathisch auch, dass sich George Clooney, ein anderer Schauspieler, am | |
nächsten Tag mit Angela Merkel treffen wollte, um über die | |
Flüchtlingssituation in Syrien zu sprechen. | |
12 Feb 2016 | |
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