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# taz.de -- Karneval in Düsseldorf, Köln und Mainz: Jecken, vom Winde verweht
> Mainz hat seinen Rosenmontagszug abgesagt. Und auch in Düsseldorf bleiben
> die Jecken wegen der Sturmwarnung zu Hause. Köln will trotzdem feiern.
Bild: Keine Kamelle, kein Konfetti, kein Karneval für Düsseldorf und Mainz.
DÜSSELDORF dpa/lnw | Nach der Absage der Rosenmontagszüge wegen einer
Sturmwarnung in Mainz und Münster, fällt nun auch der Düsseldorfer
Karnevalsumzug aus. Das teilte der Pressesprecher des Comitees Düsseldorfer
Carneval (CC) am Montagmorgen mit. Das Orkantief „Ruzica“ (gesprochen:
Ruschiza) soll am Montag schwere Böen bringen – nach den letzten
Vorhersagen des Deutschen Wetterdienstes wird der Sturm sogar noch etwas
stärker als zunächst erwartet. In Köln soll es dennoch den Rosenmontagszug
geben – wenn auch mit einigen Einschränkungen.
„Ruzica“ soll besonders im Westen Deutschlands Sturmböen mit einer
Windstärke zwischen 8 und 9 bringen. Nach Angaben des Deutschen
Wetterdiensts vom Montagmorgen ist deshalb im Tagesverlauf mit Sturmböen
von bis zu 90 Stundenkilometern zu rechnen.
Der Mainzer Carneval Verein (MCV) hatte am Sonntagabend entschieden, den
Zug abzusagen. Kurz darauf folgte die Absage aus Münster. Es sei
unverantwortlich, den Zug bei einer vorhergesagten Windstärke von 8 oder
gar 9 laufen zu lassen, sagte der Vizepräsident vom Bürgerausschuss
Münsterscher Karneval, Helge Nieswandt, am Sonntagabend der Deutschen
Presse-Agentur. Zuvor hatten bereits Duisburg, Hagen, das sauerländische
Wenden und ein Essener Stadtteil ihre Rosenmontagszüge aus
Sicherheitsgründen abgeblasen.
In Düsseldorf hat eine Koordinierungsgruppe um 8.00 Uhr ein letztes Mal
über die Wetterprognosen beraten und eine Entscheidung gegen den Umzug
getroffen. Planmäßig sollte der Zug um 12.30 Uhr starten.
## Keine 500 Pferde für Köln
Auch der zentrale Essener Rosenmontagszug im Stadtteil Rüttenscheid fällt
wegen des drohenden Unwetters aus. „Wir haben uns schweren Herzens dazu
entschieden“, sagte der Erste Vorsitzende des Festkomitees Essener
Karneval, Volker Sassen, am Montag. Bei Windstärke 6 müsse diese
Entscheidung in Essen getroffen werden. Die Prognosen gingen aber von
Stärke 10 aus. Unklar sei, ob der Zug komplett abgesagt oder zum Beispiel
in den Sommer verschoben werde. „Aber ein Rosenmontagszug, der kann
eigentlich auch nur an einem Rosenmontag stattfinden“, sagte Sassen. Es
waren 80.000 Zuschauer erwartet worden. Zuvor war in Essen bereits der
Traditionszug im Stadtteil Kupferdreh abgeblasen worden.
Der Kölner Rosenmontagszug soll auf jeden Fall stattfinden, allerdings in
abgespeckter Version. Die Prunkwagen samt Figuren sollen wie geplant
rollen. Nur Großfiguren in den Fußgruppen sind nicht zugelassen, ebenso wie
Fahnen und Trageschilder. Der Zug findet außerdem ohne die sonst üblichen
500 Pferde statt. An den Zuschauertribünen werden Dächer und Rückwände
entfernt, damit sich diese nicht lösen und umherfliegen können. Ob noch
weitere Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden müssen, wollen die
Verantwortlichen von Karnevalsverein, Stadt, Polizei und Feuerwehr am
Montagmorgen beschließen.
Trotz der Absage des Mainzer Rosenmontagszuges stellt sich die Polizei auf
zahlreiche feiernde Besucher in der Stadt ein. Man werde mit starken
Kräften vor Ort sein, sagte ein Sprecher am Sonntagabend. Vor der Absage
hatte die Polizei geplant, den traditionellen Zug und die erwarteten
mehreren hunderttausend Besucher mit rund 1100 Einsatzkräften zu sichern.
Der Einsatz werde trotz der Absage stattfinden, sagte der Polizeisprecher,
mit wie vielen Kräften, stehe allerdings noch nicht fest.
8 Feb 2016
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