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# taz.de -- Handball-EM der Männer: Deutschland kegelt Norwegen raus
> 34:33 nach Verlängerung – mit diesem superknappen Ergebnis erreicht
> Deutschland das Finale der EM. Das entscheidende Tor erzielte ein
> Nachrücker.
Bild: Rune Dahmke setzt sich gegen Norwegens Spieler zur Wehr.
Krakau dpa | Jetzt greifen Deutschlands Handballer bei der EM nach Gold.
Nach einem 34:33-Krimi mit Verlängerung gegen Norwegen steht das junge Team
von Bundestrainer Dagur Sigurdsson im Finale der Europameisterschaft in
Polen und ist nur noch einen Sieg vom ersten Titel seit dem WM-Triumph 2007
entfernt.
Matchwinner für die DHB-Auswahl war am Freitagabend vor rund 7.500
Zuschauern in Krakau neben dem zehnfachen Torschützen Tobias Reichmann
Nachrücker Kai Häfner, der kurz vor Schluss das Siegtor erzielte. Damit ist
schon jetzt die direkte Qualifikation für die WM 2017 in Frankreich
perfekt, beim Titelgewinn wäre auch das Olympia-Ticket für Rio gelöst.
„Das war ein Krimi, Wahnsinn, alles auf einmal“, sagte der sichtlich
erschöpfte Sigurdsson. „Jedes Tor war ein Kampf, um jeden Ball wurde
gekämpft“, sagte der Erfolgscoach. Auch der entscheidende Mann Häfner war
überglücklich. „Ich habe schon vorher gesagt, wenn die Mannschaft mich
braucht, werde ich alles geben und dann schauen, was rauskommt“, sagte der
erst während der EM wegen Verletzungen ins Team gerückte Rückraumspieler,
dem der Bundestrainer eine „große Leistung“ bescheinigte. „Wir haben ein
tolles Team“, befand Torwart Andreas Wolff.
Im ersten Halbfinale der neuformierten deutschen Mannschaft, die mit einem
Altersschnitt von 24,6 Jahren eher wie einer verstärkte Junioren-Auswahl
die EM bestritt, blieb sie ihrer Linie treu. Vor allem der coole
Siebenmeter-Schütze Reichmann und der erneut starke Keeper Wolff hielten
die Norweger in Schach.
Dank einer Zwei-Mann-Überzahl konnte sich der WM-Siebte zur Mitte der
ersten Hälfte bis auf 9:5 absetzen. Grundlage dafür war eine exzellente
Deckung, in der Finn Lemke und die Zwei-Meter-Männer neben ihm
Schwerstarbeit verrichteten.
## Nervenstarke Norweger
Die Norweger bewiesen aber, dass sie nicht umsonst erstmals in der
Geschichte ihres Verbandes im Halbfinale standen. Nervenstark hielten sie
Anschluss. Allerdings verpasste es die DHB-Sieben auch durch einige
leichtfertig vergebene Chancen, den klaren Vorsprung zu wahren. 14:13 hieß
es zur Pause. „Es fühlt sich so an, dass wir höher führen müssten. Wir
müssen noch etwas cleverer sein“, sagte der verletzte Kapitän Steffen
Weinhold dem ZDF.
In Hälfte zwei machte sich die DHB-Auswahl jedoch das Leben weiter durch
leichte Ballverluste schwer. So konnten die Norweger sogar in Unterzahl mit
17:16 in Führung gehen. In dieser Phase wirkte die Sigurdsson-Schützlinge
plötzlich gehemmt in ihren Aktionen und taten sich schwer im Angriff. Beim
Stand von 17:19 drohte der deutschen Mannschaft die Partie kurz zu
entgleiten.
Aber auch die Norweger konnten lange nicht an ihre bemerkenswerten
Leistungen der vergangenen Tage anknüpfen und verpassten es, sich
entscheidend abzusetzen. Sogar eine 27:25-Führung genügte nicht, Rune
Dahmke rettete die deutsche Mannschaft mit einem Treffer acht Sekunden vor
Schluss in die Verlängerung.
Und dort zeigte das DHB-Team dann erneut seine Willensstärke, erkämpfte
sich die Führung und gab diesen Vorteil nicht mehr her. Häfner machte mit
seinem Treffer in allerletzter Minute alles klar.
29 Jan 2016
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