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# taz.de -- Handball-EM: Haaaaalbfinale
> Deutschland schlägt das starke dänische Team und zieht damit ins
> Halbfinale des Turniers ein. Vor der EM hätte das dem jungen Team kaum
> einer zugetraut.
Bild: Steffen Fäth trug mit sechs Treffern zum Sieg bei.
Breslau dpa | Sie warfen sich übereinander, tanzten wie Derwische übers
Parkett und schrien ihre Freude ins weite Rund der Jahrhunderthalle: Nach
dem 25:23 (12:13)-Sieg gegen Dänemark am Mittwoch und dem sensationellen
Einzug ins EM-Halbfinale ließen die deutschen Handballer ihren Emotionen
freien Lauf. „Phänomenal! Da gab es kein Halten mehr“, sagte Kreisläufer
Erik Schmidt.
Neun Jahre nach dem WM-Titel im eigenen Land schreibt das Team von
Bundestrainer Dagur Sigurdsson in Polen ein neues „Wintermärchen“ und
spielt wieder um Medaillen. Gegner im Spiel um den Einzug ins Finale ist am
Freitag in Krakau ist Norwegen. Das andere Semifinale bestreiten Spanien
und Kroatien.
„Das ist eine Sensation“, sagte der isländische Coach, „ich bin wahnsinn…
stolz auf dieses Turnier und diese Mannschaft. Es war unser Ziel, dass wir
unsere Sachen durchziehen. Ich war nicht der einzige, der daran geglaubt
hat, sondern die ganze Mannschaft. Die haben sich von Spiel zu Spiel
gesteigert.“
„Sensationell, Hammer, unfassbar“, rief Torwart Carsten Lichtlein.
Nachrücker Julius Kühn schrie in jedes Mikrofon nur noch „Sieg“. Und Tobi…
Reichmann meinte: “Ich hätte heulen können. Ich bin einfach nur glücklich.…
Im Rausch des Erfolges war die Verletzungsgefahr fast so groß wie im Spiel.
„Wenn man da vollkommen Adrenalin gesteuert aufeinander zu springt, auf die
100-Kilo-Ochsen, dann ist das nicht gefahrenfrei“, sagte Torhüter Andreas
Wolff.
## Ohne Einhold und Dissinger
Vor 6.500 Zuschauern in der Jahrhunderthalle wuchs die deutsche Mannschaft
zum Abschluss der Hauptrunde der Gruppe II auch gegen den zweimaligen
Europameister Dänemark erneut über sich hinaus. Und das, obwohl sie ohne
Kapitän Steffen Weinhold und Torjäger Christian Dissinger wegen
Adduktorenverletzungen auskommen musste.
Angeführt vom überragenden sechsfachen Torschützen Steffen Fäth und einem
wieder starken Wolff bot die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) dem
Favoriten einen Kampf auf Biegen und Brechen und schaffte den ersten Einzug
in ein EM-Halbfinale seit 2008.
Im 105. Spiel gegen den Dauerrivalen Dänemark ging es dramatisch zu. Bis
zur Partie gegen die Deutschen hatten die Dänen, bei denen zehn Spieler in
der Bundesliga ihr Geld verdienen, nur beim 28:28 gegen Schweden einen
Punkt abgegeben und waren von Sigurdsson zum Titelfavoriten ernannt worden.
Doch die deutsche Mannschaft tat, was sie versprochen hatte: Sie nahm ihr
Herz in beide Hände. Nach einem 3:5 (9.) erspielte sie sich eine
10:8-Führung (22.). Während die variable Abwehr weitgehend toll
funktionierte, hakte es im Angriff, wo zu viele gute Chancen vergeben
wurden. Dank des überragenden Fäth ging die DHB-Auswahl nach einem 10:12
(27.) nur mit einem 12:23-Rückstand in die Pause.
## Ständig wechselte die Führung
Auch in der zweiten Halbzeit schenkten sich beide Teams in dem packenden
und emotionalen Spiel der beiden gemeinsamen WM-Ausrichter 2019 nichts.
Ständig wechselte die Führung mit dem besseren Ende für das DHB-Team.
Vor dem Spiel hatte das DHB-Team moralische Unterstützung von etlichen
Sport-Promis bekommen. Per Video-Botschaft auf der [1][Facebook-Fanpage von
TV-Experte Stefan Kretzschmar] berichtete Fußball-Bundestrainer Joachim
Löw, dass er die Spiele gegen Ungarn und Russland gesehen habe. „Ich war
begeistert von eurem Tempo und eurer Qualität und habe richtig
mitgefiebert. Fürs Spiel gegen Dänemark wünsche ich euch alles Gute. Ich
bin mir sicher, dass ihr das schafft.“
Basketball-Star Dirk Nowitzki fieberte in den USA mit. „Macht das
Halbfinale klar!“, forderte er. In Liverpool drückte Jürgen Klopp die
Daumen. „Wenn ihr das Ganze als einen großen Spaß seht und richtig Bock
habt, könnt ihr den Dänen richtig einen verbraten.“ Aus Istanbul meldete
sich Nationalspieler Lukas Podolski: „Ihr seid weit gekommen, aber jetzt
kommt ihr richtig weit.“
28 Jan 2016
## LINKS
[1] http://www.facebook.com/Kretzsches.Fanpage/?fref=ts
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