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# taz.de -- Talibanangriff im Nordwesten Pakistans: 21 Tote bei Angriff auf Uni…
> Mehrere Angreifer stürmten am Morgen eine Universität und töteten mehr
> als 20 Menschen, hauptsächlich Studenten. Vier Angreifer wurden getötet.
Bild: Schock nach dem Angriff, Videostandbild vom Morgen des Angriffs
Charsadda/Islamabad afp/dpa | Bei einem Überfall islamistischer
Taliban-Kämpfer auf eine Universität im unruhigen Nordwesten Pakistans sind
am Mittwoch mehr als 20 Menschen getötet worden. Die Zahl der Opfer sei auf
21 gestiegen, der Angriff auf den Campus sei mit der Tötung der Angreifer
beendet, sagte der örtliche Polizeichef Saeed Wazir der Nachrichtenagentur
AFP. Mehrere bewaffnete Angreifer hatten am Morgen die Bacha Khan
Universität in Charsadda in der Nähe der Regionalhauptstadt Peshawar
gestürmt.
Nach Militärangaben wurden vier Angreifer getötet, wie ein Sprecher des
Militärs, Asim Bajwa, sagte. Ein Sprecher der Polizei, Rohullah Khan, hatte
zuvor von „etwa einem halben Dutzend“ bewaffneter Männer gesprochen.
Polizeichef Wazir sagte aber nicht, ob sie bei den 21 Toten bereits
mitgezählt wurden. Laut dem Polizeichef waren die meisten Opfer Studenten
in einem Wohnheim für Männer. Nach Universitätsangaben waren zum Zeitpunkt
des Angriffs etwa 3000 Studenten auf dem Gelände.
Der Gesundheitsminister der Provinz, Shaukat Yousufzai, sagte laut einem
Bericht des Fernsehsenders „Dunya“, dass mindestens 50 Menschen verletzt
worden seien. Es gab andauernde Schusswechsel, Medien berichteten von
Explosionen.
Das Fernsehen zeigte Studentinnen, die Hand in Hand flohen, während
Sicherheitskräfte zum Campus rasten. Die Zugänge wurden von der Polizei
abgeriegelt. Die Universität liegt rund 50 Kilometer von Peshawar entfernt.
Augenzeugen sprachen von sehr jungen und schwer bewaffneten Tätern. Nach
ersten Erkenntnissen waren sie am Morgen geschützt von dichtem Nebel über
einen Hintereingang eingedrungen.
Die Taliban sprachen ebenfalls von vier Angreifern. Der Sprecher der
Talibangruppe Tehrik-e Taliban (TTP) in der Peshawar-Region, Omar Mansoor,
rief laut örtlichen Journalisten mittags Medienhäuser an und sagte, die
Taliban steckten hinter der Tat. Es sei ein Racheakt für die vom Militär im
vergangenen Jahr getöteten „Kameraden“. Sie hätten eine Universität
angegriffen, „damit die Leute nicht wieder sagen: Wir töten Kinder“.
Mansoor nahm damit Bezug auf einen [1][Angriff der Taliban auf eine Schule
in Peshawar im Dezember 2014]. Damals töteten sie 136 Kinder. Die Tat wurde
zum nationalen Trauma und zum Ausgangspunkt einer neuen Strategie gegen
einige der militanten Gruppen im Land, vor allem gegen die verschiedenen
Talibangruppen. Viele Pakistaner sprachen in den sozialen Medien über ein
„schreckliches Gefühl des Deja-vu“.
Schulen in Peshawar waren schon am Samstag geschlossen geblieben, nachdem
Behörden Anschlagswarnungen erhalten hatten.
Aktualisiert 20.1.2016, 10:40
20 Jan 2016
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