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# taz.de -- RAF und Staat: Amnestie oder Bankraub?
> Wer mit 60 Jahren lebenslänglich in den Knast müsste, riskiert eher einen
> Überfall, als sich Behörden zu stellen. Es sei denn, es gibt
> Verhandlungen.
Bild: Kein Morden mehr: Schreiben der RAF, das im April 1992 bei der Nachrichte…
Seit über 20 Jahren hat die Rote-Armee-Fraktion (RAF) keine Anschläge mehr
verübt. Mit Mauerfall und Ende der alten Bundesrepublik stellte sie ihre
Form des bewaffneten Klassenkampfes ein. Die RAF war aus der Neuen Linken
nach 1968 hervorgegangen. Anders als etwa die Grünen verachtete sie linken
Reformismus und Beteiligung an parlamentarischer Demokratie.
Bereits in den frühen 1970ern war ihre Gründergeneration größtenteils
inhaftiert. Die sogenannte zweite Generation erlebte dann ihr Fiasko 1977
im „Deutschen Herbst“, mit Schleyer-Entführung und gescheiterter
Gefangenenbefreiung.
1982/83 erfolgte eine Art Neugründung. Die nun dritte Generation der RAF
gedachte eine „antiimperialistische Front in Westeuropa“ aufzubauen. Sie
wollte so ihre Isolation in der Bundesrepublik durchbrechen. Auch daraus
wurde nichts. Die Gruppe mordete jedoch weiter vor sich hin. Es traf
Repräsentanten des „militärisch-industriellen Komplexes“ sowie 1989 den
Bankier Alfred Herrhausen und 1991 den Chef der Treuhand, Karsten
Rohwedder.
1993 war es den Fahndern dann gelungen, mit Klaus Steinmetz einen Agenten
an die RAF-Kommandoebene heranzuführen. Es kam zur tödlichen Schießerei in
Bad Kleinen. Danach hörte man nicht mehr viel von der Guerilla. 1998 folgte
die endgültige Auflösungserklärung der RAF.
Als die Gruppierung noch über ein gewisses Drohpotenzial verfügte, lehnte
sie Verhandlungen mit dem Staat über eine Beendigung des Kampfes ab. Die
Folge: Der Kampf ist seit 23 Jahren vorbei, doch nach den Veteranen wird
weiter gefahndet. Nur Insider beider Seiten wissen, was zurzeit tatsächlich
gespielt wird. So viel ist aber sicher: Wer mit 60 lebenslang in den Knast
müsste, riskiert lieber den [1][Überfall auf einen Geldtransporter], als
sich den Behörden zu stellen. Es sei denn, die wären zu Verhandlungen
bereit.
22 Jan 2016
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[1] /!5266543/
## AUTOREN
Andreas Fanizadeh
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