Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Das „Unwort des Jahres 2015“: „Gutmensch“ mit schlechtem Im…
> Uber 1.600 Vorschläge waren eingegangen. Auf „Lügenpresse“ folgt nun
> „Gutmensch“ als „Unwort des Jahres“.
Bild: Ein 1a Symbolbild.
Darmstadt dpa/afp | Der im Zusammenhang mit der Flüchtlingsdiskussion
verwendete Begriff „Gutmensch“ ist zum Unwort des Jahres 2015 gewählt
worden. Das teilte die Jury der sogenannten Sprachkritischen Aktion am
Dienstag in Darmstadt mit. Mit dem Begriff werde das Engagement für
Flüchtlinge pauschal diffamiert. 1.644 Einsendungen waren eingegangen, mehr
als in den Jahren 2014 (1246) und 2013 (1340).
Als „Gutmenschen“ wurden im vergangenen Jahr insbesondere diejenigen
beschimpft, die sich ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe engagieren oder
sich gegen Angriffe auf Flüchtlingsheime stellen, wie die Jury erklärte.
Mit dem Vorwurf „Gutmensch“ würden ebenso wie mit den Begriffen „Gutbür…
oder „Gutmenschentum“ Toleranz und Hilfsbereitschaft „pauschal als naiv,
dumm und weltfremd, als Helfersyndrom oder moralischer Imperialismus
diffamiert“.
Der Ausdruck „Gutmensch“ floriert den Sprachexperten zufolge nicht mehr nur
im rechtspopulistischen Lager als „Kampfbegriff“, sondern werde auch von
Journalisten in Leitmedien als Pauschalkritik an einem „Konformismus des
Guten“ benutzt. Die Verwendung des Ausdrucks verhindert nach Auffassung der
Jury somit einen demokratischen Austausch von Sachargumenten.
Das „Unwort des Jahres 2014“ war „Lügenpresse“, ein Begriff, der vor a…
vom islam- und fremdenfeindlichen Pegida-Bündnis genutzt wird. Im Jahr
davor war es „Sozialtourismus“, 2012 „Opfer-Abo“ und 2011 „Döner-Mor…
Die Aktion gibt es seit 1991.
Die Aktion will für Sprache sensibilisieren und auf undifferenzierten,
verschleiernden oder diffamierenden Gebrauch aufmerksam machen. Neben
dieser Jury wählt davon getrennt die Gesellschaft für deutsche Sprache
(GfdS) in Wiesbaden das „Wort des Jahres“. Für 2015 entschied sie sich für
den Begriff „Flüchtlinge“.
12 Jan 2016
## TAGS
Unwort des Jahres
Sprache
Schwerpunkt „Lügenpresse“
Wort des Jahres
Schwerpunkt Pegida
Unwort des Jahres
Schwerpunkt Pegida
## ARTIKEL ZUM THEMA
Kommentar Unwort des Jahres: Die Sprache des Mobs
Ja, sie tun weh, die Worte und Unworte der 10er Jahre. Denn sie spiegeln
den Zustand der Gesellschaft auf unangenehme Weise wider.
Geplanter Schutz für JournalistInnen: Soll das die Lösung sein?
Eine Journalistin wurde kürzlich auf einer Legida-Demo angegriffen. Nun
will der MDR MitarbeiterInnen nur noch mit Wachleuten losschicken.
Kommentar „Unwort des Jahres“: Der Deppen-Indikator
„Gutmensch“ war mal eine Kritik von links an Leuten, die Analyse durch
Gefühl ersetzen wollten. Dann ist er auf die dunkle Seite der Macht
gewechselt.
Die kleine Wortkunde: „Lügenpresse“
„Lügenpresse“ ist das Unwort des Jahres 2014. Die Idee dahinter ist alt.
Der Nationalsozialismus war die Hochzeit des Begriffs.
Kommentar Schlecker-Frauen: Das Unwort des Jahres
Mit der FDP gibt es keine Staatliche Hilfe für Dienstleistungs-unternehmen
mit vielen Frauenarbeitsplätzen. Dabei wäre eine Transfergesellschaft eine
Hilfe gewesen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.