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# taz.de -- Obama über US-Waffengesetze: „Das ist wahnwitzig“
> Nach der Schießerei von San Bernardino will Präsident Obama Schlupflöcher
> in den US-Waffengesetzen schließen. Auch Medien fordern eine
> Verschärfung.
Bild: Die Waffen der mutmaßlichen Attentäter von San Bernardino.
Washington/New York dpa/rtr | Präsident Barack Obama hat vor dem
Hintergrund des Blutbads in San Bernardino seine Forderung nach einer
Verschärfung der US-Waffengesetze erneuert. Diese Tragödie zeige wieder
einmal, dass es zu einfach für gefährliche Menschen sei, an Waffen zu
kommen. Derzeit könnten Personen, deren Name auf einer Flugverbotsliste
stehe, ohne Probleme Waffen kaufen. „Das ist wahnwitzig. Wenn man zu
gefährlich ist, um an Bord eines Flugzeugs zu kommen, ist man – per
Definition – zu gefährlich für eine Waffe“, sagte Obama in seiner am
Samstag verbreiteten wöchentlichen Ansprache. Der Kongress müsse dieses
Schlupfloch sofort schließen.
Zu den Ermittlungen sagte der US-Präsident: „Es ist gut möglich, dass diese
beiden Angreifer radikalisiert wurden, um diesen Akt des Terrors zu
begehen.“ Zunächst sei es aber wichtig, die Ermittlungsergebnisse
abzuwarten. „Wir werden das aufklären.“ Es sei bekannt, dass die
Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und andere Terrorgruppen Menschen zum
Terror anstacheln würden.
Die beiden Schützen – ein Ehepaar – hatten am Mittwoch in San Bernardino 14
Menschen ermordet, bevor sie selbst von der Polizei getötet wurden. Das FBI
ermittelt [1][wegen Terrorverdachts].
An die Adresse derer, die den Amerikanern Leid zufügen wollten, sagte
Obama: „Wir sind Amerikaner. Wir werden unsere Werte hochhalten – eine
freie und offene Gesellschaft. Wir sind stark. Und wir sind
widerstandsfähig. Und wir werden uns nicht terrorisieren lassen.“
## New York Times fordert Waffenverbot
In ihrem ersten Leitartikel auf der Titelseite seit fast 100 Jahren fordert
die New York Times nach dem Massaker von San Bernardino eine Verschärfung
der US-Waffengesetze. Die Schusswaffen-Epidemie in Amerika müsse beendet
werden, heißt es in dem am Samstag veröffentlichten Meinungsbeitrag. Es sei
eine „nationale Schande“, dass Zivilisten legal Waffen kaufen dürften, die
dazu gemacht seien, „Menschen mit brutaler Geschwindigkeit und Effizienz
umzubringen“. Es müsse verboten werden, dass Zivilisten bestimmte Waffen,
wie etwa die Sturmgewehre, die in Kalifornien zum Einsatz gekommen seien,
erwerben könnten.
Die New York Times kritisierte, dass gewählte Politiker für die Opfer von
Waffengewalt beteten, nur um anschließend die „einfachsten Einschränkungen
für Massentötungswaffen“ abzulehnen. So hätten sie auch nach dem Vorfall in
San Bernardino umgehend ablenkend auf Terrorismus verwiesen. Dabei müsse
klar sein: „Diese Amokläufe sind alle, auf ihre eigene Weise, Akte des
Terrors.“
Zuletzt hatte die New York Times 1920 auf Seite eins einen Leitartikel
veröffentlicht. Damals äußerte sie sich bestürzt über die Nominierung von
Warren G. Harding zum Präsidentschaftskandidaten der Republikaner. Harding
gewann noch im selben Jahr die Wahl.
5 Dec 2015
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Schwerpunkt Waffen in den USA
Barack Obama
Terroranschlag
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