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# taz.de -- Demonstration vor dem Lageso in Berlin: Straßensperre für elf Naz…
> SchülerInnen und Flüchtlinge demonstrieren für eine gerechte Asylpolitik.
> Die Polizei sperrt Straßen für die NPD ab.
Bild: Täglich müssen Flüchtlinge vor dem Lageso warten – und ab und zu auc…
Berlin taz | Keine Kundgebung für Flüchtlinge, sondern eine Demo gemeinsam
mit Geflüchteten: Zum „Schul- und Unistreik gegen Rassismus“ kamen am
Donnerstagmittag nicht nur SchülerInnen und StudentInnen, auch eine Gruppe
afghanischer Flüchtlinge fand sich am Potsdamer Platz ein. Sie
positionierten sich an der Spitze des Demozugs und stimmten zusammen mit
den Jugendlichen in „No borders, no nations“-Gesänge ein.
„Die Meinung der deutschen Regierung, Afghanistan sei ein sicheres Land,
ist falsch“, erklärte Sabour Zamani, Leiter des Afghanischen
Kommunikations- und Kulturzentrums, das die Demo mitorganisiert hat. „Wir
fordern ein Bleiberecht für alle Afghanen, weil sie alle Kriegsflüchtlinge
sind.“ Ein afghanischer Demonstrant ergänzte: „Wir wollen ja in unser Land
zurück, aber solange dort Krieg herrscht, geht das nicht.“
Gegen 12 Uhr setzte sich der Demozug Richtung Tempelhofer Feld in Bewegung.
Laut Polizeiangaben waren rund 2.800 Menschen auf der Straße. „Ich finde es
unmöglich, wie nach den Anschlägen in Paris Panik verbreitet wird und die
Schuld den Flüchtlingen zugeschoben wird“, sagte die 14-jährige Lilith,
Schülerin der Paula-Fürst-Schule in Charlottenburg. Ihre Freundin Karla
fügte hinzu: „Ich möchte heute hier ein Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit
zu setzen. Dafür würde ich sogar eine Sechs kassieren.“ Vom Unterricht
freigestellt wurden die beiden Mädchen nämlich nicht.
Nach der Schlusskundgebung am Platz der Luftbrücke machte sich ein Teil der
DemonstrantInnen auf den Weg zum Landesamt für Gesundheit und Soziales
(Lageso). Die rechtsextreme NPD hatte dort für 16 Uhr eine Kundgebung
angemeldet.
## Polizei sperrte Straßenabschnitt am Lageso komplett
Die Polizei sperrte den Straßenabschnitt an der Turmstraße zwischen
Lübecker Straße und Bandelstraße ab, nachdem auf Twitter massiv zu
Gegenprotesten aufgerufen worden war. Der NPD wies sie für ihre Kundgebung
mit elf TeilnehmerInnen einen Platz zwischen den beiden Zugängen zum
Lageso-Gelände zu. Sie waren zwar auf der anderen Straßenseite, aber
trotzdem deutlich sicht- und hörbar für die Flüchtlinge, die vom Lageso
kamen, vor dem Eingang zu den Zelten warteten oder auf das Gelände wollten,
darunter auch Eltern mit kleinen Kindern.
Rund 500 Personen bemühten sich an den Absperrungen, die Kundgebung durch
Pfeifen und Rufe zu stören. Auch eine Gruppe syrischer Flüchtlinge kam
dazu. Einer ließ sich von einer Aktivistin ihr Plakat übersetzen. „Für die
NPD sperrt die Polizei regelmäßig alles ab, während wir letzte Woche ewig
diskutieren mussten, ob wir mit hundert Leuten auf die Straße vor dem
Lageso dürfen“, sagte ein anderer Aktivist. Dort hatten afghanische
Flüchtlinge vergangenen Freitag für Bleiberecht und Bildung demonstriert.
19 Nov 2015
## AUTOREN
Hannah Wagner
Uta Schleiermacher
## TAGS
Demos
Anti-Rassismus
Schule
NPD-Demo
Lageso
Klaus Lederer
Nazis
Schwerpunkt Afghanistan
Lageso
Flüchtlinge
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