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# taz.de -- Aufweichung der Netzneutralität: Die Telekom definiert Spezialdien…
> Erst am Dienstag hat das EU-Parlament Hintertüren bei der Netzneutralität
> geöffnet. Die Telekom erklärt nun, dass sie bei einigen Unternehmen extra
> kassieren will.
Bild: Nicht alle haben das gleiche Tempo-Bedürfnis. Sollten sie deswegen auch …
Bonn dpa/taz | Die Deutsche Telekom will Internet-Startups und andere
Unternehmen mit einem Bedarf für hohe Netz-Bandbreiten gesonderte
kostenpflichtige „Spezialdienste“ anbieten. Das kündigt Telekom-Chef Tim
Höttges [1][in einem Blog-Eintrag] auf der Telekom-Webseite an.
Das Europaparlament [2][hatte am Dienstag beschlossen], dass sich im
Prinzip niemand in der EU eine Vorfahrt im Internet erkaufen darf.
Allerdings erlaubt die Verordnung bestimmte „Spezialdienste“, die im Netz
bevorzugt werden dürfen. Netzaktivisten und Wirtschaftsverbände hatten
gegen diese Aufweichung der Netzneutralität bereits im Vorfeld protestiert.
Nun dauerte keine halbe Woche, dass die Befürchtungen wahr werden.
„Gegner von Spezialdiensten behaupten, kleine Anbieter könnten sich diese
nicht leisten. Das Gegenteil ist richtig“, verteidigt Höttges derartige
Vorwürfe und führt aus: „Gerade Start-Ups brauchen Spezialdienste, um mit
den großen Internetanbietern überhaupt mithalten zu können“
Er schlägt daher konkret vor, die Startups sollten die Netzbetreiber dafür
an ihren Umsätzen beteiligen. „Nach unseren Vorstellungen bezahlen sie
dafür im Rahmen einer Umsatzbeteiligung von ein paar Prozent. Das wäre ein
fairer Beitrag für die Nutzung der Infrastruktur.“
Höttges bezeichnet den ausgehandelten Vorschlag von EU-Kommission, Rat und
Parlamentsvertretern als Kompromiss, der durchaus ausgewogen sei. „Gegen
unseren Wunsch gibt es Regeln zur Netzneutralität und damit mehr
Regulierung. Die neue Verordnung soll ausschließen, dass der Internetzugang
für EU-Bürger eingeschränkt wird.“ Gleichzeitig bleibe es aber möglich,
auch in Zukunft innovative Internetdienste zu entwickeln, die höhere
Qualitätsansprüche haben. „Das sind die so genannten Spezialdienste.“
Telekom-Konkurrent Vodafone hatte auf eine Anfrage von Spiegel Online
verlautbart, dass man die Meinung von Höttges teile. „Vodafone verfolgt
derzeit keine solchen Planungen, die Aussagen der Telekom sind aus unserer
Sicht aber richtig“, [3][heißt es bei Spiegel Online]. „Ein
Ein-Klasse-Internet gibt es bereits heute nicht.“
30 Oct 2015
## LINKS
[1] http://www.telekom.com/medien/managementzursache/291708
[2] /Umstrittene-Internet-Verordnung-der-EU/!5245306/
[3] http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/netzneutralitaet-telekom-kuendig…
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