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# taz.de -- Rote Liste von BirdLife vorgestellt: Turteltauben und Geier in Gefa…
> Tierschützer warnen eindringlich vor dem Rückgang vieler Vogelarten.
> Insbesondere die für manche Ökosysteme wichtigen Geier seien gefährdet.
Bild: Ihr Bestand ist gefährdet: die Turteltaube.
London dpa | Jagd und der Verlust von Lebensraum bedrohen zunehmend die
Turteltaube. Der Bestand der Vögel, die als Symbol für Liebesglück gelten,
sei in den vergangenen 16 Jahren um mehr als 30 Prozent zurückgegangen,
teilte die Vogelschutzorganisation Birdlife am Donnerstag mit. Auf der
Roten Liste gefährdeter Arten hat die Streptopelia turtur nun den Status
„gefährdet“.
Grund dafür seien unter anderem die Intensivierung der Landwirtschaft,
legale und illegale Jagd auf die Tiere und möglicherweise auch Krankheiten.
Turteltauben leben unter anderem in Europa und Nordafrika.
Sorgen bereiten den Tierschützern auch afrikanische Geier. Sechs der elf
Arten sind demnach stärker gefährdet als noch vor einem Jahr. Vier
Geierarten sind nach Birdlife-Angaben sogar vom Aussterben bedroht. Sie
werden etwa für die traditionelle Medizin getötet. Aber auch Wilderer haben
es auf die Geier abgesehen. Sie vergiften Kadaver etwa von Elefanten oder
Nashörnern, da die Vögel Wildtierschützer auf abgeschossenes Großwild
aufmerksam machen.
Unter den stärker gefährdeten Geiern ist auch der vor allem in Südafrika
lebende Kapgeier ([1][Gyps coprotheres]). Seine Hauptbedrohungen sind nach
Auskunft der Weltnaturschutzunion IUCN Vergiftungen, tödliche Stromschläge
an Hochspannungsmasten, Kollisionen mit elektrischen Leitungen, Verlust des
Lebensraumes, Überjagung und die traditionelle Medizin.
„Geier und andere Vögel spielen eine bedeutende Rolle, um gesunde
Ökosysteme zu erhalten“, sagte Simon Stuart [2][von der
Weltnaturschutzunion IUCN]. Ihr Rückgang könnte große Auswirkungen auf
andere Tiere haben. „Der Report ist ein Weckruf, der zeigt, dass dringend
etwas getan werden muss, um diese Arten zu schützen.“
Nach Angaben der Umweltstiftung WWF vom September hat sich die Zahl von
neun damals untersuchten Arten in den vergangenen drei Jahrzehnten mehr als
halbiert. Bei sieben dieser Spezies registrierten die Forscher sogar einen
Rückgang um mehr als 80 Prozent. Nach WWF-Meinung sollte die Nutzung von
Giften stärker reguliert werden. Zudem müssten die Strafen für die illegale
Tötung und den Handel mit Geiern verschärft werden.
Weltweit sind 40 Vogelarten stärker vom Aussterben bedroht als vor einem
Jahr. Für 23 ist das Risiko dagegen gesunken. Das liege einerseits an einer
besseren Einschätzung der tatsächlichen Gefährdung. Andererseits hätten
sich einige Arten bemerkenswert gut erholt, was auf Schutzbemühungen
zurückzuführen sei, schreibt Birdlife. Das gelte etwas für den
Seychellen-Rohrsänger und den Sturmvogel Pterodroma axillaris.
29 Oct 2015
## LINKS
[1] http://www.birdlife.org/datazone/speciesfactsheet.php?id=3379
[2] http://www.iucnredlist.org/
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