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# taz.de -- Zierlich und mit später Blüte: Winter-Linde ist Baum des Jahres
> Wer je zu dicht unter einem Baum geparkt und sein Auto unter einer
> klebrigen Schicht vorgefunden hat, kennt ihn schon: den Baum des Jahres
> 2016.
Bild: Die Winter-Linde blüht zwei Wochen nach ihrer Sommer-Schwester, lockt da…
Berlin dpa | Er hat kaum Krankheiten und wird bis zu 1.000 Jahre alt: Mit
der Winter-Linde (Tilia cordata) ist ein in Deutschland beliebter Park- und
Straßenbaum zum Baum des Jahres 2016 gekürt worden. Die Stiftung Baum des
Jahres würdigte die Winter-Linde am Donnerstag als vielfältig verwendbaren
Baum. Sie sei in Mitteleuropa verbreitet und relativ anspruchslos, weshalb
sie gut in Städten gedeihe, erklärte Stiftungspräsident Silvius Wodarz.
Winter-Linden, auch Kleinblättrige Linden genannt, haben eine herzförmige
Krone, bei der die Spitze nach oben zeigt. Die Blätter sind eher rund. Der
bis 25 Meter hohe Baum sei etwas weniger weit verbreitet als die
starkwüchsigen Sommer-Linden (Tilia platyphyllos), die 40 Meter erreichen
können, sagte Wodarz. Diese „Schwester“ der Winter-Linde war bereits 1991
zum Baum des Jahres gekürt worden.
Autobesitzer kennen Linden mitunter aus leidvoller Erfahrung: Wer unter
einem solchen Baum parkt, kann sein Auto unter einer klebrigen Schicht
vorfinden. Die stammt übrigens nicht direkt von der Pflanze: Die
Zuckerwasser-Tröpfchen werden von Blattläusen ausgeschieden.
„Die ganz berühmten Linden oder die Linden an Dorfplätzen sind meist
Sommer-Linden“, sagte Wodarz der Deutschen Presse-Agentur. Die Bezeichnung
nach Saison gehe vermutlich auf den Zeitpunkt der Blüte zurück: „Die
Winter-Linde blüht später“ – zwar nur zwei Wochen, doch damit lockt sie im
Spätsommer viele Hummeln an, die ansonsten bereits schwerer Nahrung finden.
Auch als „Bienenweide“ seien Linden wichtig, entsprechend beliebt ist der
süße Lindenblütenhonig. Der kulinarische Einfluss geht noch weiter: „Zur
Linde“ sei der häufigste Gasthausname in Deutschland, bilanziert die
Stiftung. Dorflinden, Gerichtslinden, Kirchlinden, Tanzlinden und Hoflinden
ebenso wie Sagen und Ortsnamen zeugten von einer „jahrhundertelangen
vielseitigen Bedeutung“.
Stiftungspräsident Wodarz hofft, mit dem Baum des Jahres den Blick von
Menschen auf Pflanzen zu schärfen. Der Titel wird seit 1989 an einheimische
Bäume vergeben. Ziel ist es, das Wissen über Bäume zu vertiefen und auf
seltene oder bedrohte Baumarten hinzuweisen.
15 Oct 2015
## TAGS
Natur
Baum
Vogel des Jahres
Literatur
Wisent
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