# taz.de -- Gewalt und Terror in Israel: Polizei erhält neue Befugnisse | |
> Die Gewalt in Jerusalem und anderen Städten eskaliert: Arabische Viertel | |
> könnten möglicherweise abgeriegelt werden. | |
Bild: Auch am Grenzübergang Erez zum Gaza-Streifen kam es zu Zusammenstößen. | |
Jerusalem ap | Das israelische Sicherheitskabinett hat der Polizei des | |
Landes nach der weiteren Eskalation des Konflikts zwischen Israelis und | |
Palästinensern weiträumige Befugnisse erteilt. Das Büro von | |
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu teilte am frühen Mittwochmorgen mit, | |
dass mehrere Maßnahmen bei einem Treffen in der Nacht bestätigt worden | |
seien. Demnach ist es der Polizei jetzt erlaubt, „eine Schließung von | |
Zentren der Spannungen und Aufwiegelungen in Jerusalem nach | |
Sicherheitsbedenken zu verhängen oder sie abzugrenzen“. | |
Zudem würden „die dauerhaften Wohnrechte von Terroristen widerrufen“, hieß | |
es in einer Erklärung des Netanjahu-Büros. Eigentum von „Terroristen“, die | |
Attacken verübten, werde konfisziert. Zusätzlich sollen Militäreinheiten | |
die Polizei in einigen Gebieten ersetzen. Hunderte Wachmänner würden | |
angeworben, damit diese den öffentlichen Nahverkehr schützten. | |
Netanjahu hatte vorher angekündigt, „aggressive Schritte“ zu ergreifen, um | |
die Welle der Gewalt in Israel zu stoppen. Am Dienstag erlebte das Land den | |
bisher schlimmsten Tag seit Beginn der jüngsten Gewalttaten. Drei Israelis | |
wurden bei zwei fast zeitgleichen Angriffen von Palästinensern in Jerusalem | |
getötet, mindestens 15 weitere wurden dort und bei Messerangriffen in der | |
Stadt Raanana verletzt, wie die Polizei mitteilte. Auch an der Grenze zum | |
Gazastreifen gab es wieder Unruhen. | |
Netanjahu hatte nach den Taten vom Dienstag sein Sicherheitskabinett zu | |
einer Krisensitzung zusammengerufen. Unter anderem erwäge die Regierung, | |
eine Abriegelung des palästinensischen Westjordanlands und bestimmter | |
arabischer Viertel Ostjerusalems, sagte eine Polizeisprecherin. Das | |
forderte auch der Jerusalemer Bürgermeister Nir Barkat. Hardliner in der | |
Regierung fordern noch weit drastischere Maßnahmen gegen die Palästinenser. | |
## Fast 40 Tote in einem Monat | |
Seit dem Jüdischen Neujahr vor einem Monat kamen bei einer Reihe von | |
Attacken – vor allem mit Messern – acht Israelis ums Leben. Mindestens 29 | |
Palästinenser wurden erschossen, zwölf von ihnen nach Angriffen, die | |
übrigen bei Auseinandersetzungen mit israelischen Sicherheitskräften. | |
Hunderte Palästinenser wurden zudem verletzt. | |
Auslöser der Gewaltwelle ist der Konflikt um den Tempelberg in Jerusalem, | |
der sowohl Juden als auch Muslimen heilig ist. Gerüchte hatten die Runde | |
gemacht, dass Israel die Kontrolle über den heiligen Ort übernehmen wolle. | |
Es kam zu Krawallen, die sich in der Folge immer weiter ausbreiteten. | |
14 Oct 2015 | |
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