Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Krieg in Syrien: Bodenkämpfe und Luftkooperation
> Nach russischen Luftangriffen in Syrien haben Assads Soldaten und Milizen
> eine Bodenoffensive gestartet. Russland will sich besser mit den USA
> abstimmen.
Bild: Russischer Kampfhubschrauber in Latakia, Syrien
Beirut/Moskau afp/rtr/ap | Unterstützt von den russischen Luftangriffen
haben regierungstreue Soldaten und verbündete Milizen in Syrien offenbar
eine Bodenoffensive gestartet. „Zum ersten Mal wurden die Luftangriffe von
Kämpfen am Boden zwischen Kräften des Regimes und Rebellen begleitet“,
erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Mittwoch.
Bei den Gefechten in der Provinz Hama hätten die Damaskus-treuen Kämpfer
Boden-Boden-Raketen eingesetzt.
Die Allianz der selbsternannten „Eroberungsstreitkräfte“, denen etwa der
al-Qaida-Ableger Al-Nusra Front angehört und die die Nachbarprovinz Idlib
kontrolliert, schicke Verstärkung nach Hama, um die Offensive zu stoppen,
sagte der Leiter der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman.
Anzeichen, dass auch russische Soldaten an den Kämpfen am Boden beteiligt
seien, gebe es zunächst nicht. Bisher sei es den regierungstreuen Kämpfern
nicht gelungen, Gelände von den Extremisten zurückzuerobern.
Russland startete vor einer Woche seine Luftangriffe auf die
Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) und andere Rebellengruppen, die
die Truppen von Machthaber Baschar al-Assad bekämpfen. Auch Bodentruppen
wurden nach Syrien verlegt. Laut der oppositionsnahen Beobachtungsstelle –
deren Informationen von unabhängiger Seite kaum zu überprüfen sind – waren
die russischen Luftangriffe in der Nacht zum Mittwoch und am Mittwochmorgen
die bislang stärksten.
## „Koordinierung der Operationen“
Demnach wurden vier Orte in der Provinz Hama und drei Ziele in Idlib
bombardiert. Auch aus der nordwestlichen Provinz Aleppo wurden Luftangriffe
gemeldet. Erklärtes Ziel Russlands ist die Unterstützung für den syrischen
Präsidenten Baschar al-Assad. Die USA und ihre Verbündeten bekämpfen
ebenfalls den IS, wollen jedoch, dass Assad die Macht abgibt. Sie werfen
Russland vor, auch die vom Westen unterstützten moderaten Rebellen ins
Visier zu nehmen.
Unter wachsenden internationalen Druck wegen seiner Luftangriffe in Syrien
ist Moskau zu einer engeren militärischen Abstimmung mit den USA Konflikt
bereit. Das russische Verteidigungsministerium habe die Vorschläge
Washingtons zur einer „Koordinierung der Operationen“ intensiv geprüft und
stimme mit ihnen weitgehend überein, erklärte Sprecher Igor Konatschenkow
am Mittwoch. „Im Großen und Ganzen können diese Vorschläge umgesetzt
werden.“
Es müssten nur noch „technische Einzelheiten“ geklärt werden, sagte
Konatschenkow. Diese würden am Mittwoch zwischen Experten des russischen
Verteidigungsministeriums und des Pentagon erörtert. In der vergangenen
Woche hatten beide Seiten auf Wunsch Moskaus erstmals darüber beraten, wie
bei den Einsätzen mögliche Zwischenfälle im syrischen Luftraum verhindert
werden können.
Im Zuge der Einsätze soll die russische Luftwaffe am Wochenende auch den
türkischen Luftraum verletzt haben. Nach den Luftraumverletzungen betonte
der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu die Entschlossenheit seines
Landes, seine Grenzen zu schützen. Bei der Sicherung der Grenzen und des
Luftraums werde es „keine Zugeständnisse“ geben, sagte Davutoglu am
Mittwoch in Istanbul. Russland müsse auf die Sicherheitsinteressen der
Türkei Rücksicht nehmen.
7 Oct 2015
## TAGS
Russland
Schwerpunkt Syrien
Syrischer Bürgerkrieg
Schwerpunkt Syrien
Schwerpunkt Syrien
Schwerpunkt Syrien
Schwerpunkt Syrien
Russland
Flüchtlinge
## ARTIKEL ZUM THEMA
Kriegseinsätze in Syrien: Russland und USA reden
Die Türkei bestellt wegen des Syrienkrieges die Botschafter der Großmächte
ein. Die setzen derweil Gespräche fort, um eine Konfrontation zu vermeiden.
Bürgerkrieg in Syrien: USA stoppen Rebellen-Ausbildung
Viel Geld und Hoffnung hatte das Pentagon in das Training von syrischen
Widerstandskämpfern investiert – vergebens. Nun folgt ein Strategiewechsel.
Krieg in Syrien: Der Islamische Staat breitet sich aus
Der IS soll im Norden des Landes große Geländegewinne erzielt haben.
Französische Kampfflugzeuge haben ihren zweiten Angriff gegen die
Extremisten geflogen.
Krieg in Syrien: Attacken und Allianzen
Russische Luftschläge richten sich meist nicht gegen den IS, behaupten die
USA. Assads Bodentruppen rücken derweil im Westen Syriens vor.
Militärintervention in Syrien: Russlands „offene Besatzung“
Syrische Rebellengruppen haben Widerstand gegen die Militärintervention
angekündigt. Moskaus Hilfe für Assad bestehe aus dem Bombardement ziviler
Ziele.
Erdoğan und die Flüchtlinge: Eine Schutzzone in Syrien
Präsident Recep Tayyip Erdoğan erklärt sich bereit, weitere
Flüchtlingslager in der Türkei einzurichten. Er fordert aber ein
Entgegenkommen von der EU.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.