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# taz.de -- Integration durch Sport: Gemeinsam im Sportverein
> Hamburger Sportbund präsentiert Konzept, mit dem er Schutzsuchende
> systematisch in die Verein holen will. Schon heute geht das bei manchen
> Vereine
Bild: Hilft anzukommen. Der Profiboxer Artem Hartyunyan (links) trainiert syris…
Hamburg taz | Der Hamburger Sportbund (HSB) und die Sportjugend wollen auf
die Flüchtlinge zugehen. Mit dem Konzept „Willkommen im Sport“, das beide
am Montag vorstellten, sollen die Flüchtlinge Gelegenheiten bekommen, Sport
zu treiben und in Kontakt mit den Vereinen zu kommen. „Der Sport hilft beim
Erlernen der Sprache und beim Kennenlernen der Kultur“, sagte HSB-Präsident
Jürgen Mantell.
Das Konzept soll das Engagement der Sportvereine in der Flüchtlingshilfe
systematisieren: Der Sportbund will eine Willkommenskultur schaffen;
Übungsleiter sollen geschult, Clubs, Unterkünfte und Verbände vernetzt und
Sportangebote initiiert werden. Bereits im Dezember hat der HSB einen
Versicherungsschutz für Flüchtlinge während der Sportausübung
abgeschlossen. Vereine, die Flüchtlinge einfach mitmachen lassen, brauchen
sich also nicht zu sorgen, dass sie für Unfälle haftbar gemacht werden
könnten.
Auf dieser Basis spielt ein halbes Dutzend syrischer Jugendlicher beim
Harburger Turnerbund Fußball. Die Jugendlichen wohnen in der
Erstaufnahmeeinrichtung in der Schwarzenbergstraße. „Da sind wir einfach
hingegangen“, sagt Torsten Schlage von der Geschäftsstelle.
Die Flüchtlingsarbeit profitiere in Harburg von den lokalen
Partnerschaften, die der Bezirk ins Leben gerufen habe und wo die Fäden der
ehrenamtlichen Arbeit zusammenliefen. Das habe etwa dazu geführt, dass ein
Lehrer mit Flüchtlingen in einer Halle des Turnerbundes trainiere. Ab
November wolle der Verein Tischtennis an der Unterkunft bei der
Asklepios-Klinik anbieten, um auch Frauen mit kleinen Kindern Sport zu
ermöglichen.
Mit solchen Projekten können sich Vereine seit Montag beim HSB für eine
Förderung bewerben. Für die Umsetzung von „Willkommen im Sport“ stehen
140.000 Euro zur Verfügung. 110.000 Euro kommen aus Mitteln der
Beauftragten der Bundesregierung für Integration. Der Senat beteiligt sich
mit 30.000 Euro.
„Jetzt können wir gezielt auf die Flüchtlingsunterkünfte zugehen und sie
mit den Sportvereinen zusammen bringen“, sagte Mantell. HSB und Sportjugend
werden einen Leitfaden veröffentlichen, eine Infoveranstaltung für Vereine
durchführen und die Clubs bei konkreten Maßnahmen beraten.
Für die Vereine ist der Kontakt mit den Flüchtlingen bisweilen von kurzer
Dauer. Kommen sie aus einer Erstaufnahmeeinrichtung wie am Schwarzenberg,
sind sie plötzlich wieder weg, weil sie umverteilt werden. Dem Turnerbund
sind zwei ältere Syrer mit Aufenthaltsgenehmigung erhalten geblieben,
darunter ein Ex-Trainer der syrischen Nationalmannschaft im Judo.
19 Oct 2015
## AUTOREN
Gernot Knödler
## TAGS
Schwerpunkt Sport trotz Corona
Integration
Syrische Flüchtlinge
Fußball
Flüchtlinge
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