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# taz.de -- Lewandowskis Tor-Show gegen Wolfsburg: Nennt eure Kinder Robert
> Mit fünf Toren in nicht einmal neun Minuten setzt Bayerns Robert
> Lewandowski neue Maßstäbe. Und den Ball, den hat er mitgenommen.
Bild: Kam aus dem Jubeln gar nicht mehr raus: Robert Lewandowski
Berlin taz | In Wolfsburgs Innenverteidiger Dante dürfte der Dienstagabend
Erinnerungen an die bisher düstersten Momente seiner sportlichen Karriere
ausgelöst haben. Zwischen Minute 51 und 60 stand er im Tor-Orkan des FC
Bayern München, genauer: in dem von Robert Lewandowski, der innerhalb
dieser knapp neun Minuten fünf Treffer erzielte.
Dem Brasilianer Dante flogen die Bälle dabei ähnlich um die Ohren wie im
vergangenen Sommer beim 1:7 im WM-Halbfinale der Seleçao gegen Deutschland.
Dabei müsste er von den Fähigkeiten dieses Robert Lewandowski gewusst haben
– schließlich war er bis vor wenigen Wochen dessen Teamkollege in München.
Doch nicht nur für Dante, für alle Fußballinteressierten waren es
denkwürdige neun Minuten. Lewandowski traf aus jeder Lage und wie er
wollte: Per Abstauber (51. Spielminute), 20-Meter-Fernschuss (52.),
reingestochert (55.) und mit einem Volley-Direktschuss (57.). Zu guter
Letzt gelang ihm sogar ein Seitfallzieher (61.).
Nie zuvor in der Bundesligageschichte hatte ein Spieler so schnell einen
Hattrick erzielt wie Lewandowski, vom Vierer- und Fünferpack ganz zu
schweigen. Dabei hatte Trainer Pep Guardiola den Stürmer erst zur Halbzeit
eingewechselt, um der stotternden Offensive seines Teams mehr
Durchschlagskraft zu verleihen und den 0:1-Pausenrückstand aufzuholen. Wie
gut das funktionierte, war Guardiola im Anschluss selbst unheimlich. „Ich
verstehe das nicht, fünf Tore! So etwas habe ich weder als Spieler noch als
Trainer erlebt“, wunderte er sich auf der Pressekonferenz nach dem Spiel.
Internationale Zeitungen animierte die Tor-Show zu Zuschreibungen wie
„Gigant“ (Marca, Spanien), „Marsmensch“ (Gazzetto dello Sport, Italien)
oder „Wahnsinn“ (Blick, Schweiz). Der Journalist und Comedian Lou Richter
rief werdende Eltern per Twitter dazu auf, ihre Neugeborenen Robert zu
nennen. Auch die Mädchen.
Es war nicht das erste Tordauerfeuer, das der Pole abgab. Bereits im Juni
gelang ihm im Trikot der polnischen Nationalmannschaft ein Hattrick
innerhalb von nur vier Minuten. Real Madrid dürften seine vier Treffer im
Champions-League-Halbfinale 2013 noch schmerzhaft in Erinnerung sein. Es
war die internationale Feuertaufe Lewandowskis und besiegelte seinen
Aufstieg zum Superstar, den nur die wenigsten vorausgesehen hatten.
## Torjäger auf dem zweiten Bildungsweg
Zu Beginn seiner Karriere drohte er gar durchs Raster des Geschäfts
Profifußball zu fallen. Nur drei Mal spielte er für
Jugendauswahlmannschaften Polens. Mit 17 Jahren verließ er den renommierten
Mehrfachmeister Legia Warschau und wechselte in die dritte Liga zu Znicz
Pruszkow, für die er in zwei Jahren 36 Tore erzielte. Über Lech Posen kam
Lewandowski im Sommer 2010 zu Borussia Dortmund und fand in Jürgen Klopp
den perfekten Lehrmeister.
Wurde er in seinem ersten Dortmunder Jahr noch für eine Vielzahl
ausgelassener Großchancen belächelt, gelang ihm mit 22 Ligatreffern in der
darauffolgenden Saison der Durchbruch. Lewandowski ballerte die Borussia zu
zwei Meisterschaften, einem Sieg im DFB-Pokal, ins Champions-League-Finale
und sich selbst zum Rekordmeister nach München. Dort ist er im Team von
Guardiola nicht erst seit Dienstagabend unverzichtbar.
Den Ball aus dem Spiel gegen Wolfsburg nahm Lewandowski übrigens als
Erinnerung mit nach Hause. Anscheinend ist sich selbst der Torjäger nicht
sicher, ob ihm so ein Kunststück noch einmal gelingt.
23 Sep 2015
## AUTOREN
Ronny Müller
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