| # taz.de -- CDU nun doch für Gesetz: Einwanderung dann ab 2017 | |
| > Fraktionschef Kauder sieht kein Einwanderungsgesetz vor 2017, auch Merkel | |
| > hält es für „nicht vordringlich“. Dennoch nimmt die CDU jetzt Kurs | |
| > darauf. | |
| Bild: Er steht in der CDU für diejenigen, die sich für mehr Chancengleichheit… | |
| Berlin dpa | | Die CDU öffnet sich grundsätzlich für ein | |
| Einwanderungsgesetz. Der Parteivorstand mit Kanzlerin Angela Merkel | |
| verabschiedete nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur am Montag in | |
| Berlin ein Papier, wonach die bestehenden gesetzlichen Regelungen zur | |
| Einwanderung „widerspruchsfrei und besser miteinander verknüpft, in einem | |
| Gesetz zusammengeführt und im Ausland besser kommuniziert werden“ sollen. | |
| Der Passus steht in einem Bericht, der von einer Kommission des | |
| stellvertretenden Parteivorsitzenden Armin Laschet erarbeitet wurde. Wie | |
| die Abschlussberichte der Kommissionen von Laschets Amtskollegen Julia | |
| Klöckner und Thomas Strobl soll das Papier als Leitantrag für den | |
| Bundesparteitag im Dezember in Karlsruhe eingebracht werden. Es wurde nach | |
| Teilnehmerangaben einstimmig angenommen. | |
| Die SPD will in der großen Koalition noch in dieser Legislaturperiode ein | |
| Einwanderungsgesetz durchsetzen. In der CDU hatte Generalsekretär Peter | |
| Tauber im Januar einen Vorstoß für ein Einwanderungsgesetz gemacht. Merkel | |
| hält das aber für „nicht vordringlich“. Unionsfraktionschef Volker Kauder | |
| (CDU) hat bereits erklärt: „In dieser Legislaturperiode sehe ich ein | |
| Einwanderungsgesetz nicht.“ | |
| Die Unterstützer von Tauber und Laschet argumentieren dagegen, mit einem | |
| Einwanderungsgesetz, das die bereits bestehenden Ansätze in verschiedenen | |
| Gesetzen – vor allem im Aufenthaltsgesetz – übersichtlich bündele, könnt… | |
| die Asylverfahren entlastet werden. Der Grund: Vor allem Asylbewerber aus | |
| Westbalkan-Staaten, die so gut wie keine Chance auf Anerkennung ihres | |
| Antrags haben, könnten verstärkt den Weg über den Arbeitsmarkt nach | |
| Deutschland wählen. | |
| ## Drei Kommissionen arbeiten seit 2014 | |
| Dafür sprach sich auch der Koalitionsausschuss von CDU, CSU und SPD am 6. | |
| September aus. In einem Maßnahmenpaket wird aufgeführt, dass Menschen aus | |
| Bosnien-Herzegowina, Mazedonien, Serbien, Kosovo, Albanien und Montenegro | |
| die Chance zur „legalen Migration“ und zum Arbeiten in Deutschland | |
| ermöglicht werden soll: „Wer einen Arbeits- oder Ausbildungsvertrag mit | |
| tarifvertraglichen Bedingungen vorweisen kann, soll arbeiten oder eine | |
| Ausbildung aufnehmen dürfen.“ In Unionskreisen wird das ein | |
| „Mini-Einwanderungsgesetz“ genannt. | |
| Die CDU hatte die drei Kommissionen 2014 eingesetzt. Laschets Gruppe | |
| „Zusammenhalt stärken – Zukunft der Bürgergesellschaft gestalten“ spric… | |
| sich neben einem Gesetz zur Einwanderung für eine flächendeckende | |
| Infrastruktur zur Kinderbetreuung, eine Verbesserung der Vereinbarkeit von | |
| Beruf und Familie, mehr Chancengleichheit unabhängig von Status und | |
| Herkunft sowie eine gute Willkommenskultur für Ausländer aus. Der Islam sei | |
| ein Teil Deutschlands, und Deutsche sollten dreisprachig sein (Deutsch und | |
| Englisch plus X). | |
| Klöckners Gruppe „Nachhaltig leben – Lebensqualität bewahren“ setzt sich | |
| unter anderem für den Erhalt der biologischen Vielfalt, lebendiges Grün in | |
| Städten, mehr Tierschutz sowie mehr Zeit zur Muße und für Familie ein. | |
| Strobls Kommission „Arbeit der Zukunft – Zukunft der Arbeit“ befasst sich | |
| schwerpunktmäßig mit der Digitalisierung. Sie fordert etwa einen | |
| Rechtsanspruch auf eine schnelle Internetverbindung, mehr | |
| Arbeitszeitsouveränität der Beschäftigten und papierlose Kabinettssitzungen | |
| ab 2016. | |
| 14 Sep 2015 | |
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