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# taz.de -- Kommunalwahl in NRW: Niederlagen für die SPD
> Die SPD verliert ihre Hochburgen Oberhausen und Bonn. Die Wahl von
> Oberbürgermeistern und Landräten in Nordrhein-Westfalen barg einige
> Überraschungen.
Bild: Nimmt jetzt in Bonn auf dem Oberbürgermeistersessel Platz: CDU-Mann Asho…
Düsseldorf dpa | Die Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen führen in
mehreren Rathäusern zu einem überraschenden Machtwechsel. Die CDU nahm der
SPD die Oberbürgermeister-Posten in Bonn und Oberhausen ab, in Leverkusen
und Neuss sind dagegen SPD-Kandidaten die Wahlsieger. In einigen
Großstädten fällt die Entscheidung erst in einer Stichwahl am 27.
September.
Die Wahlbeteiligung war ausgesprochen gering, vielerorts gaben weniger als
40 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab. In Köln wird der
Oberbürgermeister erst am 18. Oktober gewählt, weil die Wahl wegen
unzulässiger Stimmzettel verschoben werden musste.
In Bonn sicherte sich der indischstämmige CDU-Kandidat Ashok-Alexander
Sridharan bereits im ersten Wahlgang den Machtwechsel. Er kam nach
Auszählung der Stimmen auf 50,06 Prozent der Stimmen. Damit lag er denkbar
knapp mit 60 Stimmen über der nötigen absoluten Mehrheit. Die SPD hatte
seit 1994 den Oberbürgermeister in der Bundesstadt gestellt.
In Oberhausen verloren die Sozialdemokraten nach fast 60 Jahren den
Oberbürgermeister-Posten. CDU-Kandidat Daniel Schranz entschied die Wahl
mit 52,5 Prozent der Stimmen klar für sich. Sein SPD-Konkurrent Apostolos
Tsalastras, bisher Kämmerer der hoch verschuldeten Stadt, lag mit 37,7
Prozent weit dahinter.
## Landtagswahlen 2017
Die SPD-Landesvorsitzende und NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft
nannte die Verluste ihrer Partei in Oberhausen und Bonn „bitter“. Sie sehe
aber keine Folgen für die Landespolitik. „Kommunalwahl ist Kommunalwahl,
und Landtagswahl ist Landtagswahl.“ Bei der Wahl seien „kommunale Themen
und kommunale Köpfe“ ausschlaggebend gewesen. In NRW stehen im Frühjahr
2017 Landtagswahlen an.
Der CDU-Landesvorsitzende Armin Laschet sagte, in Oberhausen sei der Partei
eine „wirkliche Sensation“ gelungen. Zu dem von manchen erwarteten
schwachen Abschneiden der CDU in den Großstädten sei es ganz klar nicht
gekommen. Die CDU hatte bei vergangenen Wahlen viele
Oberbürgermeister-Sesel verloren, unter anderem in der NRW-Landeshauptstadt
Düsseldorf. Laschet sieht in den Ergebnisse „Rückenwind“ für seine Partei
für die Landtagswahl.
In Leverkusen setzte sich der SPD-Kandidat Uwe Richrath mit 51,2 Prozent
gegen Amtsinhaber Reinhard Buchhorn von der CDU durch, der lediglich auf
29,8 Prozent kam. Eine jahrzehntelange CDU-Ära endete in Neuss. Dort wurde
der SPD-Landtagsabgeordnete Reiner Breuer mit 54,1 Prozent der Stimmen zum
neuen Bürgermeister gewählt.
In Münster verteidigte Oberbürgermeister Markus Lewe (CDU) sein Amt mit
50,6 Prozent der Stimmen. In Mülheim wurde Ulrich Scholten (SPD) mit 57
Prozent neuer Oberbürgermeister.
## Stichwahlen
In Essen kommt es zur Stichwahl zwischen dem CDU-Landtagsabgeordneten
Thomas Kufen und Oberbürgermeister Reinhard Paß (SPD). Kufen lag am Sonntag
überraschend klar vor Paß. Der CDU-Politiker kam auf 42,5 Prozent der
Stimmen, Paß erreichte 33,4 Prozent. Paß ist seit 2009 Rathauschef in der
Ruhrgebietsstadt. Gegen seine erneute Kandidatur hatte es Vorbehalte in der
Essener SPD-Führung gegeben. Wer Oberbürgermeister in Bochum, steht
ebenfalls nicht fest. Thomas Eiskirch (SPD) (38,5 Prozent) muss Ende
September gegen Herausforderer Klaus Franz (CDU/29,5 Prozent) noch mal
antreten. [1][“Die Kassierer“-Frontmann Wolfgang] Wendland ab erhielt 7,91
Prozent.
Gewählt wurden am Sonntag in knapp der Hälfte der NRW-Kommunen
Oberbürgermeister, Bürgermeister oder Landräte gewählt. In den übrigen
Städten, Gemeinden und Kreisen hatte die Wahl bereits im vergangenen Jahr
gemeinsam mit der Wahl der Räte und Kreistage stattgefunden. In fünf Jahren
sollen die Kommunalparlamente und das Spitzenpersonal landesweit zum selben
Zeitpunkt bestimmt.
14 Sep 2015
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