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# taz.de -- Hamburg hochaktiv: Demo auch ohne Nazis
> Noch ist nicht entschieden, ob der rechtsextreme „Tag der Patrioten“ am
> Samstag stattfinden darf.
Bild: Hamburg-Barmbek: Anti-Nazi-Demo.
HAMBURG taz | Die Gegner der Neonazis werden am Samstag auf jeden Fall da
sein. Selbst wenn der geplante „Tag der Patrioten“ verboten bleibt, wird
das „Bündnis gegen Rechts“ auf die Straße gehen. „Wenn die Nazis in der
Stadt irgendwo auflaufen dürfen, werden wir vor Ort sein“, sagte Olaf
Harms, Landesvorsitzender der Gewerkschaft Ver.di und Aktivist beim
„Bündnis gegen Rechts“ auf einer Pressekonferenz in den Räumen des FC St.
Pauli am Donnerstag.
Rund 630 Verbände, Organisationen und Initiativen haben sich zu dem
„Bündnis gegen Rechts“ zusammengeschlossen und erwarten am Samstag rund
15.000 Teilnehmer. „Wo die Nazis sind, da werden wir ihnen die Straße
streitig machen“, sagte Carina Book vom Allgemeinen Studierendenausschuss
der Uni Hamburg. Außerdem ruft noch ein weiteres Bündnis, das gegen Rechts
demonstrieren will: „Hamburg bekennt Farbe“, zu einer Kundgebung auf dem
Rathausmarkt auf.
Die Anmelder der Neonazi-Demo haben gegen das Verbot Widerspruch eingelegt.
Sollte der Marsch erlaubt werden, werde eine Gegenkundgebung vor Ort
angemeldet, sagte Harms. Wird den Rechten nur eine Kundgebung erlaubt,
werde man, so Harms, in Ruf- und Sichtnähe ein Gegenkonzert organisieren.
„Bleiben alle Aktionen verboten, findet in der Innenstadt eine Jubel-Demo
statt, die am Hachmannplatz beginnt“, sagte Book.
„Wir begrüßen, dass ‚Hamburg bekennt Farbe‘ eine Kundgebung anbietet“,
sagte Harms. Als Konkurrenz sieht er die Kundgebung nicht. Jede Aktionsform
sei willkommen. „Hamburg bekennt Farbe“, bei dem auch Senat, Bürgerschaft,
Handels- und Handwerkskammer vertreten sind, zögerte zunächst, einen
Gegenprotest zu organisieren. Auf der Senatsebene soll, so heißt es, eher
die Linie vertreten worden sein, dass dadurch dem Protest der
Rechtsextremen zu viel Aufmerksamkeit gegeben werde. Auf der nun geplanten
Kundgebung, explizit als „friedlich“ angekündigt, wird Bürgermeister Olaf
Scholz (SPD) eine Rede halten.
## „Jede Aktionsform ist willkommen“
Christiane Schneider von der Linksfraktion sagte, es sei doch
selbstverständlich, dass Senat und Bürgerschaft zu gewaltfreien Aktionen
aufriefen. Die Aussage, man rufe zu einer friedlichen Kundgebung auf,
vermittele den Eindruck, als wären die anderen Aktionen nicht friedlich.
Max Bierbaum von der Grünen Jugend Hamburg erinnerte daran, dass
„politisch-motivierte Sitzblockaden nach Ansicht der Richter des
Bundesverfassungsgerichts vom Recht auf Versammlungsfreiheit geschützt sind
10 Sep 2015
## AUTOREN
Andreas Speit
## TAGS
Anti-Nazi-Demo
Hamburg
St. Pauli
Bremen
Hooligans
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