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# taz.de -- Visionärer SPD-Chef: Gabriel hält Merkel 2017 für schlagbar
> Der SPD-Chef ist offen für eine Mitgliederbefragung über die
> Kanzlerkandidatur. Gleichzeitig verharrt die SPD laut Umfrage bei 24
> Prozent.
Bild: Wer will die SPD-Kanzlerkandidatur-Urwahl gewinnen? - Ich, ich!
Berlin afp | SPD-Chef Sigmar Gabriel hält Bundeskanzlerin Angela Merkel
(CDU) bei der Bundestagswahl 2017 für schlagbar, weil in einer „Demokratie
jeder schlagbar“ sei. Die SPD werde „einen Kanzlerkandidaten aufstellen und
um die Kanzlerschaft kämpfen“, sagte Gabriel der „Bild“-Zeitung
(Montagausgabe). Offen zeigte sich der Parteichef für den Vorschlag, den
nächsten SPD-Kanzlerkandidaten in einer Mitgliederbefragung zu ermitteln
Gabriel reagierte mit seinen Äußerungen zu den Chancen auf einen Sieg gegen
Merkel auf Äußerungen des schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten
Torsten Albig (SPD), der kürzlich gesagt hatte, die Sozialdemokraten
sollten angesichts der Stärke der Amtsinhaberin auf einen Kanzlerkandidaten
verzichten und sich darauf konzentrieren, Juniorpartner in einer großen
Koalition zu bleiben.
Gabriel zeigte sich zudem offen für eine in der SPD diskutierte
Mitgliederbefragung über den Kanzlerkandidaten 2017: „Ich habe immer großen
Wert darauf gelegt, die direkte Beteiligung in der Partei zu erhöhen.
Deshalb haben die Mitglieder auch über den Koalitionsvertrag abgestimmt.“
Zudem brächte ein Mitgliederentscheid über die Kanzlerkandidatur vor der
Wahl eine große Mobilisierung für die SPD. „Dafür bräuchte es dann aber
mehr als nur einen Kandidaten. Damit beschäftigen wir uns Ende 2016“,
kündigte der Parteichef an.
## Urwahl des Kanzlerkandidaten?
Ob er selbst zur Kanzlerkandidatur bereit sei, ließ Gabriel offen. „Mal
abgesehen davon, dass es eine große Ehre und auch Verantwortung wäre, für
dieses wichtige Amt nominiert zu werden: Zwei Jahre vor der nächsten
Bundestagswahl macht es keinen Sinn, über Kanzlerkandidaturen zu
philosophieren“, sagte der Vizekanzler. In einer Forsa-Umfrage vom
vergangenen Mittwoch hatten sich 61 Prozent der SPD-Anhänger bei der
Kanzlerpräferenz gegen Gabriel ausgesprochen.
Auf eine Urwahl des SPD-Kanzlerkandidaten für 2017 hatten zuletzt die Jusos
gedrängt. Das „Auskungeln eines Kandidaten“ wie 2013 dürfe es nicht mehr
geben, hatte Juso-Chefin Johanna Uekermann vergangene Woche der „Welt“
gesagt.
Unterdessen verharrt die SPD in der Wählergunst bei 24 Prozent und liegt
damit weiter um 19 Prozentpunkte hinter der Union (43 Prozent), wie eine
Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid im Auftrag von „Bild am
Sonnatg“ ergab. Einen Prozentpunkt hinzugewinnen konnte die Linkspartei,
die nun mit zehn Prozent gleichauf mit den Grünen liegt. Ebenfalls einen
Prozentpunkt zulegen kann die AfD, die damit ebenso wie die FDP
(unverändert) auf vier Prozent kommt. Emnid befragte vom 30. Juli bis 5.
August 1858 Personen.
9 Aug 2015
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