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# taz.de -- Krankenkassen subventionieren Technik: Symbiotische Werbestrategie
> Wie aus Taschentüchern Tempos wurden, aus Windeln Pampers und aus
> Subventionen für Fitnessbänder Werbung für IWatches.
Bild: Apple Watch Edition Juli 2015, ein teuflisches Ding?
Krankenkassen möchten Mitgliedern, die eine Smartwatch oder ein Fitnessband
kaufen, einen Zuschuss von 50 bis 250 Euro zahlen. Denn die Geräte könnten
dazu ermuntern, gesünder zu leben. Und vielleicht lassen sich auch ein paar
Gesundheitsdaten abgreifen. Was aber bereits jeder aufgeklärte
Kassenpatient weiß. Datenschützer schlagen seit längerem Alarm.
Alarm auslösen können auch einige Medienberichte über die Pläne der Kassen.
Denn die subventionieren scheinbar nur ein einziges Produkt: die
Apple-Watch. Die FAZ titelt „Erste Krankenkasse zahlt für Apple Watch“, die
Süddeutsche: „Zuschuss für die Apple-Watch“ und die Welt: „Diese
Krankenkassen bezuschussen die Apple Watch“. Hat Apple jetzt auch schon die
Kassen bestochen?
Nein, der Konzern erntet lediglich die Früchte seiner jahrelangen Arbeit.
Immer wieder hat es Apple geschafft, aus seinen Produktpräsentationen
„Events“ zu machen. Bei jedem neuen Produkt campten die Fans vor den
Geschäften, um die „Must-Haves“ zu ergattern. Und auch viele Journalisten
waren begeistert bei jedem Event dabei.
Schon klar, dass diese jetzt die Apple-Watch gleichsetzen mit Smartwatch
und Fitnessband. So wie es Tempo geschafft hat für Taschentücher zu stehen
und Pampers für Windeln. Und weil der Leser das vielleicht noch nicht
verstanden hat, werden die Artikel fleißig mit Bildern der Apple-Watch
versehen.
Ach, nur mal so nebenbei: Das günstigste Modell kostet 399 Euro, wogegen
eine vergleichbare Nike SportWatch GPS mit Sensor schon für 169 Euro zu
haben ist. Und nein, wir waren noch nie auf einem Nike-Event.
9 Aug 2015
## AUTOREN
Yasmina Al-Gannabi
## TAGS
Smartwatch
Gesundheitsdaten
BMW
Smartwatch
Kolumne Die Woche
Google
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