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# taz.de -- Nach Tötung von Cecil in Simbabwe: Löwen abschießen künftig ver…
> Simbabwe reagiert auf die weltweite Empörung, die die Tötung des Löwen
> Cecil ausgelöst hat, und verbietet die Jagd. Kürzlich wurde ein weiterer
> Löwe getötet.
Bild: Noch Wandschmuck gesucht? In Simbabwe kann so schnell kein Großwild mehr…
Berlin dpa/ap | Nach der Tötung des berühmten Löwen Cecil hat Simbabwe mit
einem Jagdverbot auf Löwen, Leoparden und Elefanten reagiert. Eine solche
Jagd sei nur noch mit schriftlicher Behördengenehmigung sowie in Begleitung
von Mitarbeitern eines Parks gestattet, zitierte die Zeitung New Zimbabwe
eine Mitteilung des Chefs der Parkbehörde vom Samstag.
Neben dem Löwen Cecil ist nach Angaben der Behörden in Simbabwe kürzlich
auch ein weiterer Löwe von einem US-Amerikaner getötet worden. Der Mann
habe das Tier im April bei einer illegalen Jagd mit Pfeil und Bogen erlegt,
teilte die Nationalparkbehörde am Sonntag mit. Bei dem zweiten getöteten
Löwen handelte es sich aber nicht um Jericho, einen Gefährten von Cecil.
Dessen Tod hatte am Samstag eine Aktivistengruppe gemeldet, doch die
Behörde dementierte dies.
Nach Deutschland wurden einem Bericht zufolge im Jahr 2014 die Jagdtrophäen
von elf Löwen eingeführt. Das geht aus Daten des Bundesamtes für
Naturschutz (BfN) hervor, über die die Welt am Sonntag berichtete.
Speziell die Jagd mit Pfeil und Bogen sei mit sofortiger Wirkung untersagt,
hieß es in Simbabwe. Verstöße würden mit Festnahmen und Prozessen geahndet.
Die Tötung des 13-jährigen Cecil hatte vorige Woche weltweit Empörung
ausgelöst. Simbabwe will die Auslieferung des Jägers aus den USA erreichen.
Der im Bundesstaat Minnesota lebende Zahnarzt Walter Palmer soll den Löwen,
der als eine Art Wahrzeichen des Hwange-Nationalparks galt, mit einem Trick
aus dem Park gelockt haben. Anschließend schoss er mit Pfeil und Bogen auf
das Tier, das lange litt, bis Palmer es schließlich erschoss.
## 325 Trophäen nach Deutschland eingeführt
Unter den nach Deutschland eingeführten Jagdtrophäen waren laut dem Bericht
der Welt am Sonntag im vergangenen Jahr 43 Schwarzbären, 36 Leoparden,
sieben Afrikanische Elefanten und ein Eisbär. Insgesamt wurden dem Bericht
zufolge 325 geschützte, aber dennoch getötete Tiere legal nach Deutschland
eingeführt.
Cecil hätte dem Bericht zufolge nicht als Jagdtrophäe nach Deutschland
gebracht werden dürfen: „Der Löwe Cecil wäre nach unserer Rechtsauslegung
der entsprechenden EU-Artenschutzverordnungen nicht nach Deutschland
gekommen“, zitierte die Zeitung den BfN-Abteilungsleiter für Artenschutz,
Dietrich Jelden. Nach seinen Worten hätte das BfN eine Einfuhr dieser
Trophäe nicht genehmigt, weil der Löwe in einem Nationalpark beheimatet
war.
Um geschützte Tiere als Trophäen nach Deutschland einführen zu können,
benötigen Jäger eine Genehmigung des BfN. „Jeder Einzelfall wird
überprüft“, sagte Jelden. „Der Jäger muss wahrheitsgemäße Angaben mach…
wo und wann das Tier erlegt wurde. Außerdem muss eine Ausfuhrgenehmigung
vorgelegt werden, die zeigt, dass es sich um eine legale und nachhaltige
Jagd handelt.“
Die Wilderei hat in Afrika Tierschutzorganisationen zufolge zuletzt stark
zugenommen – Opfer sind vor allem Elefanten und Nashörner. Dabei sterben
jährlich zum Beispiel rund 30.000 Elefanten weltweit.
2 Aug 2015
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Schwerpunkt Artenschutz
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