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# taz.de -- CSD in Jerusalem: Verletzte bei Messerattacke
> Ein ultraorthodoxer Jude stach bei der Gay Pride in Jerusalem auf
> Feiernde ein. Es war nicht sein erster Angriff auf Homosexuelle.
Bild: TeilnehmerInnen der Gay Pride sitzen nach dem Anschlag zusammen.
Jerusalem dpa | Ein ultraorthodoxer Jude hat bei einer Lesben- und
Schwulenparade in Jerusalem sechs Menschen niedergestochen. Zwei der Opfer
seien dabei schwer verletzt worden, sagte Polizeisprecher Asi Aharoni am
Donnerstag.
Dem Angreifer sei es gelungen, trotz massiver Sicherheitsvorkehrungen zu
dem Umzug vorzudringen. Der traditionell schwarz gekleidete Mann zog nach
Augenzeugenberichten plötzlich ein Messer aus der Tasche und stach wahllos
auf Teilnehmer ein. Er wurde den Angaben zufolge von der Polizei
überwältigt und festgenommen.
Der 40-Jährige war nach Polizeiangaben bereits nach einem ähnlichen Angriff
auf die Parade vor zehn Jahren festgenommen worden. Nach der Attacke im
Jahr 2005 war er zu einer zwölfjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Nach
Verbüßung von zehn Jahren dieser Strafe war er vor rund drei Wochen aus dem
Gefängnis entlassen worden.
Israels Präsident Reuven Rivlin sprach von einem „schrecklichen
Hassverbrechen“ und warnte vor Intoleranz. „Die Freiheit des Individuums
ist einer der grundlegendsten Werte in Israel“, sagte Ministerpräsident
Benjamin Netanjahu. „Wir müssen sicherstellen, dass in Israel jeder Mann
und jede Frau sicher leben kann – wie auch immer sie sich entscheiden“,
fügte er hinzu. Auch der sephardische Oberrabbiner Izchak Josef verurteilte
die Tat und verlangte, der Messerstecher müsse wie ein Mörder bestraft
werden.
## Mit Abstand zu religiösen Symbolen
Ultraorthodoxe Gruppen hatten gegen die Parade in Jerusalem opponiert, die
sie für widerwärtig halten. Zum Schutz der mehreren tausend schwulen und
lesbischen Teilnehmer waren mehrere hundert Polizisten und freiwillige
Helfer im Einsatz. Die Umzugsroute war bewusst kurz und weit entfernt von
den bedeutenden religiösen Zentren für Christentum, Islam und Judentum in
Jerusalem gehalten.
2006 hatte es mehrtägige massive Proteste von Ultraorthodoxen gegen den
Umzug gegeben. Im vergangenen Jahr hatte die Parade wegen des Gazakriegs
erst im September stattgefunden. Zu der – deutlich populäreren –
Homosexuellenparade in Tel Aviv waren im Juni rund 180.000 Teilnehmer
gekommen.
31 Jul 2015
## TAGS
Schwerpunkt Gender und Sexualitäten
Israel
Gay Pride
Ultraorthodoxe
Homophobie
orthodox
Gay Pride
Israel
Israel
Orthodoxe Juden
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