Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- US-Pfadfinder dürfen homosexuell sein: Coming Scout
> Die Pfadfinder in den USA lassen künftig offen homosexuelle Betreuer zu –
> außer, es widerspricht den religiösen Überzeugungen der Gruppe.
Bild: Bunter Boy Scout.
Washington afp | Die US-Pfadfinder haben das geltende landesweite Verbot
für homosexuelle Gruppenführer aufgehoben. Die Entscheidung wurde am Montag
vom 80-köpfigen Führungsgremium der [1][Boy Scouts of America] (BSA) mit
einer Mehrheit von 79 Prozent gefällt, wie die Organisation auf ihrer
Website mitteilte. Demnach werden mit sofortiger Wirkung offen homosexuelle
Erwachsene als Gruppenführer zugelassen. Der Entscheidung war eine
jahrelange kontroverse Debatte vorausgegangen, wobei insbesondere die
vielen religiös geprägten Abteilungen eine Aufhebung des Verbots ablehnten.
Wie die BSA mitteilte, dürfen die einzelnen Abteilungen aber auch weiterhin
Homosexuellen verbieten, Gruppenführer zu werden, wenn dies ihren
religiösen Überzeugungen widerspricht. Der BSA hat rund 2,5 Millionen
Mitglieder und etwa eine Million erwachsene Freiwillige. Rund 70 Prozent
der Abteilungen werden von kirchlichen Gruppen betrieben, was die Aufhebung
des Verbots erschwerte. Die Mormonen betreiben die meisten BSA-Abteilungen.
Die BSA erklärte aber, die Aufhebung des Verbots sei angesichts der
gesellschaftlichen und politischen Veränderungen in den USA unvermeidlich.
Der BSA-Präsident Robert Gates hatte im Mai bei der jährlichen Versammlung
der Organisation gewarnt, dass Gerichte sie zur Änderung ihrer Regeln
zwingen könnten, wenn sie dies nicht selbst tue. Der frühere CIA-Direktor
und Verteidigungsminister sagte, dies werde „eher früher als später“
geschehen. Die BSA, die sich als „wertebasierte Organisation zur
Entwicklung der Jugend“ beschreibt, hatte im Januar 2014 nach einem mehr
als 20-jährigen Verbot die Aufnahme von homosexuellen Jugendlichen als
Pfadfinder erlaubt.
Schwulenrechtsgruppen und religiöse Organisationen begrüßten die
Entscheidung von Montag. Scouts for Equality, die sich seit 2012 für die
Beendigung der Diskriminierung von Homosexuellen bei den Pfadfindern
einsetzen, sprachen vom „Beginn eines neuen Kapitels“. Human Rights
Campaign (HRC) kritisierte dagegen die Ausnahmen für die von Kirchen
betriebenen Abteilungen und forderte die völlige Gleichstellung von
Homosexuellen innerhalb der BSA. „Diskriminierung sollte keinen Platz bei
den Boy Scouts haben. Punkt“, sagte der HRC-Präsident Chad Griffin.
28 Jul 2015
## LINKS
[1] http://www.scouting.org/
## TAGS
Pfadfinder
Schwerpunkt Gender und Sexualitäten
Homosexualität
Religion
USA
Transgender
Pfadfinder
Pfadfinder
USA
## ARTIKEL ZUM THEMA
US-Pfadfinderorganisation: Boy Scouts öffen sich für Transjungen
Ausschlaggebend für die Mitgliedschaft sei das gefühlte Geschlecht, nicht
das in der Geburtsurkunde. Der Ausschluss eines Achtjährigen hatte die
Debatte entfacht.
Homosexuellenrechte in den USA: Gleichheit mit Lücken
In Utha dürfen Homosexuelle auf dem Arbeits- und Wohnungsmarkt nicht
benachteiligt werden. Ausnahmen gelten für bestimmte Religionsgruppen und
die Pfadfinder.
Kommentar schwule US-Pfadfinder: Ein inkonsequenter Schritt
Schwule Jungen müssen sich bei den US-Pfadfindern nicht mehr länger
verstellen. Zumindest bis sie 21 sind. Dann geht die Diskriminierung
weiter.
Schwulenbann bei US-Pfadfindern: Lieber hetero im Zeltlager
Boy Scouts sind Vorbild, Tugendhüter – und heterosexuell. Nun stehen die
Pfadfinder der USA wegen ihrer offenen Schwulendiskriminierung unter Druck.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.