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# taz.de -- Luftangriffe auf kurdische Arbeiterpartei: Türkisches Militär att…
> Ankara geht weiter gegen PKK-Stellungen im Nordirak vor. Der
> Friedensprozess zwischen der Regierung und der kurdischen Arbeiterpartei
> steht auf der Kippe.
Bild: In Istanbul kam es zu Straßenschlachten zwischen der Polizei und Demonst…
Ankara ap | Die Türkei hat laut Medienberichten ihre Luftangriffe auf
Stellungen kurdischer Rebellen im Nordirak fortgesetzt. Kampfjets seien am
Sonntag vom Luftwaffenstützpunkt Diyarbakir abgehoben, um Ziele der
kurdischen Arbeiterpartei PKK anzugreifen, meldete der türkische
Staatssender TRT. Eine offizielle Bestätigung lag zunächst nicht vor. Zudem
gab die Nato bekannt, dass der Nordatlantikrat auf Wunsch Ankaras am
Dienstag zusammentreten werde.
Bei dem Treffen werde die Türkei Auskunft über ihre Sicherheitsbedrohungen
und ihre Luftangriffe auf Stellungen der Terrormiliz Islamischer Staat in
Syrien und kurdische Rebellen im Irak geben, teilte das türkische
Außenministerium mit. An der Zusammenkunft des Nordatlantikrats nehmen
Gesandte aller 28 Mitgliedsstaaten teil.
Vor den Berichten über die türkischen Luftangriffe war die Gewalt in den
Kurdengebieten im Südosten des Landes wieder hochgekocht. Bei einem
Bombenanschlag in der Provinz Diyarbakir wurden zwei türkische Soldaten
getötet und vier verletzt, wie das Büro des Gouverneurs am Sonntag
mitteilte. Bewaffnete griffen Medienberichten zufolge zudem mehrere
Polizeiwachen an und lieferten sich Feuergefechte mit den Beamten. Die
Behörden schrieben die Attacken kurdischen Rebellen zu.
Die Autobombe explodierte am späten Samstagabend in der Stadt Lice, nur
Stunden nach dem Bombardement der türkischen Luftwaffe. Ziel war eine
Gruppe von Soldaten, die in einem Militärfahrzeug unterwegs war, um eine
Blockade durch kurdische Demonstranten an einer Kreuzung aufzulösen. Die
verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK hatte die türkischen Luftangriffe
auf kurdische Stellungen am Samstag als Aufkündigung des 2013 verkündeten
Waffenstillstands zwischen beiden Seiten gewertet.
## Demonstration in Istanbul verboten
Die internationale Gemeinschaft drückte der Türkei ihre Unterstützung für
den Kampf gegen Terroristen aus, mahnte die Regierung aber gleichzeitig zur
Zurückhaltung. Bundeskanzlerin Angela Merkel forderte den türkischen
Regierungschef Ahmet Davutoglu in einem Telefonat auf, am Friedensprozess
mit der PKK festzuhalten. Auch die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini
warnte davor, die Waffenruhe aufzugeben.
Bereits vor Beginn der türkischen Angriffe hatten die Spannungen zwischen
den Rebellen und der Regierung zugenommen. Die PKK warf der Regierung vor,
nicht genug zum Schutz der jungen Kurden unternommen zu haben, die bei
einem Anschlag eines mutmaßlichen IS-Attentäters am Montag in der
türkischen Grenzstadt Suruc ums Leben gekommen waren. Die PKK, die sich
seit 1984 für mehr Autonomie der Kurden einsetzt, bekannte sich auch zu
einem tödlichen Attentat auf zwei Polizisten in der Stadt Sanliurfa am
Mittwoch.
Inmitten der aufgeheizten Stimmung wurde auch eine für Sonntag geplante
Demonstration für die Opfer von Suruc in der Metropole Istanbul von den
Behörden verboten. Die Kundgebung könnte von verbotenen Gruppen für
provokative Aktionen genutzt werden, hieß es zur Begründung. In einem
anderen Stadtteil Istanbuls kam es bei einer Kundgebung für eine am Freitag
bei einer Polizeirazzia getötete mutmaßliche Linksradikale zu
Straßenschlachten zwischen Polizei und Demonstranten. Ein Polizist wurde
bei einem Einsatz gegen Demonstranten angeschossen und starb später in
einer Klinik, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete.
27 Jul 2015
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