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# taz.de -- Russland zum Abschuss von MH 17: Angst vor einem Tribunal
> Die Erklärungen aus Moskau für den Abschuss waren bislang nicht sehr
> glaubwürdig. In Russland fürchtet man eine internationale Untersuchung.
Bild: Die Absturzstelle von Flug MH17 bei Grabovo im Osten der Ukraine am 17. J…
Moskau taz | Malaysias Vorhaben, ein Internationales Tribunal einzuberufen,
das die Hintergründe der Flugzeugkatastrophe vor einem Jahr über der
Ostukraine klärt und Verantwortliche zur Rechenschaft zieht, weist Moskau
entschieden zurück. Als Mitglied des UN-Sicherheitsrats werde Russland ein
Veto einlegen, ließ Moskaus UN-Vertreter Vitali Tschurkin durchblicken.
Dieses Dokument hätte keine Perspektiven, sagte er der Nachrichtenagentur
RIA Nowosti.
Russland hat sich vor einem Jahr im Sicherheitsrat auch für eine
rückhaltlose Aufklärung starkgemacht. Hinter dem Tribunal vermutet Russland
jedoch politische Motive, die vom Westen gesteuert werden. „Wir wissen,
dass die westlichen Mitglieder des UN-Sicherheitsrats auf Malaysia
hinsichtlich eines internationalen Tribunals Druck ausüben“, sagte
Tschurkin. Russland scheint nervös zu sein.
Nicht näher benannte „diplomatische Quellen“ sprechen im Kommersant von dem
Tribunal als einer „politischen Show, die als echte Untersuchung
untergeschoben“ werden solle. So seien russische Experten an den bisherigen
Untersuchungen weder beteiligt worden, noch wurden deren Bedenken und
Einwände berücksichtigt, lautet der russische Generalvorwurf.
## Viele Versionen
In der russischen Version ist nach wie vor die Ukraine an dem Abschuss
schuld. Im Laufe des letzten Jahres hat Russland verschiedene Erklärungen
vorgelegt, die einer genaueren Prüfung jedoch nicht standhielten.
Eine Version des Verteidigungsministeriums konnte sogar als dilettantische
Fotofälschung nachgewiesen werden. Russland versucht durch einen Wust von
Informationen, die Aufdeckung der Wahrheit zu verhindern. Ende 2014 tauchte
der Zeuge Jewgeni Agapow auf. Der ukrainische Flugzeugmechaniker war Ende
August 2014 angeblich übergelaufen und will beobachtet haben, wie am 17.
Juli ein ukrainisches Kampfflugzeug mit zwei Geschossen aufstieg und ohne
sie zurückkehrte.
Diese Version favorisierte das russische Ermittlungskomitee. Dem
widersprach jedoch eine Untersuchung des Buk-Herstellers Almas-Antei, die
den Abschuss durch eine Buk im Mai bestätigte. Allerdings sei diese nicht
vom Gebiet der prorussischen Rebellen abgeschossen worden, hieß es dann in
einem Bericht der Nowaja Gazeta.
17 Jul 2015
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